Freitag, 17. Februar 2017

Kann mal jemand sagen "Alles wird gut...?"


Ach Mist... das Neue Jahr startet mit schlechten Neuigkeiten. Meinem Mann wurde gekündigt.

Im ersten Moment wieder mal "Ach scheiß". Auf den zweiten Blick gar nicht so schlimm, da er in der Firma nie wirklich angekommen ist und aus eigenem Antrieb schon nach was Neuem gesucht hat. Er hatte auch bereits ein vielversprechendes Gespräch. Schöner wäre es natürlich gewesen, den arroganten Schnöseln dort selbst die Kündigung hinzulegen und entspannt was Neues zu beginnen. Aber jetzt sitzen wir hier und warten auf das letzte entscheidende Date mit dem Oberboss von der Wunschfirma. Oh man... dass das alles immer so aufregend sein muss. Nunja, dass das Leben kein Wunschkonzert ist, haben wir gelernt. Es bleibt einem nur, cool zu bleiben und zu denken, dass alles irgendwo einen Sinn hat.

Ich habe zu Weihnachten einen Kalender mit biblischen Versen geschenkt bekommen. Diesen Monat steht dort: "Befiehl dem Herrn deinen Weg und vertraue auf ihn!" Psalm 37,5 Ein Zeichen? Ich bin eigentlich nicht wirklich christlich. Wenn man mich fragen würde, ob ich an Gott glaube, könnte ich nicht spontan antworten. Weder ein eindeutiges Ja noch ein deutliches Nein. Im Laufe meines Lebens bin ich immer wieder mal in eine Sinnkrise gefallen. Ich habe mich, mein Leben und "meinen Sinn" überdacht und hinterfragt. Keine Ahnung warum ich das immer wieder mache. Ich habe allerdings das Gefühl, mich dadurch weiter zu entwickeln. Irgendwie reifer zu werden. Manchmal spreche ich dabei mit mir selbst und bei ganz schweren Entscheidungen bete ich tatsächlich. Aber Gott? Wenn ich nicht glauben würde, bräuchte ich ja auch nicht beten? Ich beschäftige mich vermutlich mehr mit Wissen statt zu Glauben.

Jedenfalls glaube ich daran, dass es Werte gibt, die fest zu meinem Leben gehören. Liebe und Respekt zum Beispiel. Und ich versuche das auch meinen Kindern beizubringen. Daher ist Gott tatsächlich inzwischen Thema bei uns. Wir beten jeden Abend "Müde bin ich, geh´ zur Ruh ..." Die Kids finden es toll und können es schon fast auswendig. Manchmal darf ich gar nichts sagen, da heißt es nur "alleine beten". Zum einen beruhigen diese Worte die Kinder. Einmal tief durchatmen und beten und schon herrscht eine entspannte Atmosphäre. Und zum anderen finde ich es schön, den Kindern den Glauben an das Gute weiterzugeben.

Ach, das ist schon schwer. Was bringe ich den Kindern bei? Ellenbogen raus sonst geht ihr unter in unserer ich-bezogenen Gesellschaft? Oder eher Diplomatie? Bei Zwei-Jährigen? "So Manni... Diskutiere doch in der Krabbelgruppe erst mal darüber, warum der Rüpeljunge dir das Spielzeug wegnimmt und versucht eine Lösung zu finden!" Ja klar, kein Problem. Haha!? Ich bringe meinen Kindern bei, dass man Spielzeug nicht einfach aus der Hand des anderen klaut sondern versucht zu tauschen... und in der Krabbelgruppe steht mein kleiner Mann ständig da und weint, weil hier wohl niemand tauschen lernt sondern nur wegnehmen. Wie wird das erst im Kindergarten und uuuuaaaahhh in der Schule?

Die Kinder sind uns nur vorübergehend anvertraut. In dieser Zeit ist es unsere Aufgabe, ihnen ein Nest zu geben und ihnen zu helfen, dass die Flügel wachsen. Fliegen müssen sie dann schon selbst. Aber bis dahin werde ich mein bestes geben und sie tausend mal am Tag knuddeln und liebhaben...

Bis bald mal
Eure Hanni

PS: Was macht ihr denn, wenn euren Kindern "Rüpelkinder" begegnen?