Mittwoch, 31. Dezember 2014

Eine alte Gewohnheit...

...ist es für mich, am Jahresende Bilanz zu ziehen. Das mache ich bereits seit Jahren.

http://hanniswunschkind.blogspot.de/2013_12_01_archive.html

Tja...was fällt mir nun zu 2014 ein? Der Start war genauso traurig wie das Ende 2013. ICSI Nr. 13 und 14 und 15 gingen in die Hosen. Meine Eierstöcke schienen tot zu sein. Doch bei ICSI Nr. 16 geschah ein Wunder. Plötzlich waren alle Werte gut. Super gut. Unglaublich gut. Ich erlebte mein persönliches Wunder und die heiligen Drei Könige zogen bei mir ein. Drei wunderschöne Embryonen. Ich wollte mein Glück nicht fassen. Ich weiß noch wie ich am Tag des Bluttests in meiner Kiwu gezittert hab und wie ich letztlich in Tränen ausgebrochen bin, als der Schnelltest einen fetten 2. Streifen anzeigte. Als dann noch der unglaubliche hcg-Wert dazu kam...ich kann es heute noch kaum in Worte packen. So viele waren an diesem Tag gedanklich bei mir. Dieser Tag war eindeutig das absolute Highlight für 2014. Zwei Wochen später die Gewissheit, als auf dem Ultraschall zwei schlagende Herzchen zu sehen waren. Nach all den Tiefschlägen nun sowas.

Von da an erlebte ich eine Bilderbuchschwangerschaft, die bis jetzt andauert. Ich purzle von einem Glück ins nächste und traue mich nun auch, dieses Gefühl zuzulassen. Manchmal kullern immer noch die Tränen, wenn ich über meinen...echt riesigen... Bauch streichle und zum Dank dafür einen Tritt bekomme. Es könnte alles so schön sein...

...wenn eben zum Jahresende nicht die Kündigung meines Mannes dazu gekommen wäre. Ziemlich zeitgleich mit meinem Mutterschutz beginnt nun erst einmal eine ungewisse Zukunft.

Aber was haben wir die letzten Jahre immer wieder aufs Neue lernen müssen? Geduld und die Gewissheit, dass das Leben weitergeht. Das tut es nämlich immer. Und ich bin nicht jemand, der den Kopf in den Sand steckt. Wir werden auch diese Hürde gemeinsam schaffen. Wir sind fast 25 Jahren zusammen und wir hatten schon so manches dunkle Tal zu durchqueren. Und unser Lichtblick ist und bleibt das Wunder, welches munter in mir vor sich hin strampelt.

Es gab auch noch andere Lichtblicke dieses Jahr. Ich habe Menschen kennenlernen dürfen, die mir sehr ans Herz gewachsen sind. Menschen, die den gleichen Weg zu gehen haben wie wir. Menschen, die mich auf diesem Weg begleitet haben und die ich begleiten darf. Das war für mich sehr wichtig, denn oft genug kam ich mir auf dieser Welt so unnötig vor. So unnötig wie ein Stück Brot... erinnert ihr euch?

So schließe ich 2014 mit einem Tränchen ab. Es war nicht alles schön, aber vieles war wunderschön. Ade 2014.

Und du... du Jahr 2015. Was wirst du bringen? Ich weiß es nicht. Es kommt wie es kommt und wir bleiben einfach mal gespannt.

Euch da draußen wünsche ich allen einen guten Start in ein glückliches und sorgenfreies neues Jahr. Bleibt neugierig auf alles. Geht mit offenen Augen durchs Leben, denn das Glück liegt oftmals direkt vor einem und man kann es nicht sehen. Ich danke euch allen für die vielen Emails und Kommentare und ich bin glücklich, mit "Hanni" einen kleinen Fußabdruck auf dieser Welt hinterlassen zu dürfen.

Bis nächstes Jahr
Eure Hanni



Freitag, 26. Dezember 2014

Eine neue Zeitrechnung beginnt


Meine Mutterschutzzeit hat begonnen. Und wie sollte es auch anderes sein. Frau Hanni ist nicht fertig geworden. Um noch meine Zeiten zu erfassen und meinen Schreibtisch zu räumen, gehe ich nach Weihnachten nochmal ins Büro. Noch habe ich ja einen Schlüssel. Den abzugeben, wird mir schwer fallen.

Und dann? Nach 25 Jahren brauche...soll...darf...muss... ich morgens nicht mehr zur Arbeit fahren. Viele werden sich fragen, warum ich so ein "G´schiss" darum mache. Doch wer mich kennt, weiß, dass Arbeit für mich nicht nur Geldverdienen war. Mein Büro war mein kleines Zuhause...und mein kleines Therapiezentrum. Der Weg von zuhause zur Arbeit und wieder zurück war meine Sauberlaufzone. Ich konnte die Probleme vom Geschäft auf dem Nachhauseweg abstreifen und genauso hat mir der Weg ins Büro und meine Zeit dort geholfen, die Probleme von zuhause ein Stück weit zu vergessen. Wenn ich "gezwungen" war, mich um meine Zahlen zu kümmern, konnten sich z.B. die Tiefschläge vom Kinderwunsch etwas zurückdrängen lassen und ich hatte Zeit, durchzuatmen.

Das fällt nun weg. Ich brauche eine neue Strategie, denn es beginnt eine neue Zeit. Man sagt ja immer, durch Kinder ändert sich alles. Aber genau betrachtet, ändert sich das Leben ja ständig. Nur bin ich etwas schwerfällig, was Änderungen angeht. Manche Menschen erfinden sich laufend neu. Also mache ich das jetzt eben auch.

Mmmmmhhh... doch wie? Die erste Zeit wird wie Urlaub sein. Da kann ich dann endlich mal den Kleiderschrank aufräumen und im eigenen Büro die Ablage erledigen. Bäh...was für blöde Aufgaben. Kein Wunder, dass ich das so lange vor mir hergeschoben habe. Aber nun gut, betrachten wir es als Beschäftigungstherapie. Irgendwann werden dann die Kinder kommen. Von da ab bestimme ich nicht mehr, wie mein Tag läuft. Ab diesem Zeitpunkt gebe ich das Königszepter ab und werde vom Rhythmus der Kinder durch den Tag...und die Nacht... geführt. Ok..soweit die Theorie.

Aber was passiert mit meiner Sauberlaufzone? Wo kann ich meine künftigen Probleme abstreifen? Bekomme ich einen Vierwändekoller? Wie kann ich künftig meinen Kopf wieder frei bekommen? Spazieren? Frische Luft? Oder wird es reichen, einfach nur die Kinder beim Schlafen zu beobachten? Wir werden sehen. Alles wird sich finden und dann richtig sein. Dessen bin ich mir sicher. Ich werde eine neue "Sauberlaufzone" finden (müssen).

Und bis es soweit ist, bleibe ich einfach neugierig auf meine Zukunft und versuche, mir nicht zu viele Gedanken zu machen. Es kommt eh immer alles anders, als man es sich vorstellt.

Bis dann
Eure Hanni

Sonntag, 21. Dezember 2014

Wenn ich mir was wünschen dürfte...

... dann würde ich mir wünschen:

...einen neuen Job, der meinen Schatz glücklich macht.
...dass jeder, der sich ein Baby wünscht, nicht so einen langen harten Weg vor sich hat.
...dass die Menschen in meiner Umgebung zufrieden mit dem sind, was ihnen gegeben ist.
...dass öfter mal ein Lächeln im Gesicht meiner Mitmenschen erscheint.
...dass Weihnachten im Januar ist (Dezember ist mir zu stressig).

Es braucht nicht viel um glücklich und zufrieden zu sein. Ein neues Handy, das neueste Tablet oder die XBox machen nicht auf Dauer glücklich. Zündet lieber eine Kerze an und kuschelt euch an euren Schatz. Es gibt nichts schöneres, als Zeit mit einander zu verbringen. Jede Minute die verstreicht, ist weg und kommt nicht mehr wieder. Und außerdem, wenn man ständig als Griesgram rumläuft, braucht man später Unmengen an Botox um wieder einigermaßen auszusehen. Züchtet lieber Lachfalten, die machen sympathisch.

Liebe Weihnachtsgrüße an alle da draußen
Eure Hanni

PS: Mir geht es auch wieder besser. Langsam kommt die Situation bei mir an und macht mir keine Angst mehr.

Sonntag, 14. Dezember 2014

Hallo Keule


...da ist sie wieder. Die Keule. Unvorbereitet kam sie um die Ecke direkt in die Magengrube. Ziemlich genau ein halbes Jahr Glück und Zuversicht. Ich glaube, ich habe damit wohl meinen Jahresvorrat aufgebraucht.

Vorab...den Kindern geht's gut. Zumindest zappelt es bei mir im Bauch munter vor sich hin.

Auf ganz anderer Ebene gab es die Keule. Mein Mann wurde gekündigt. Ich bin so geschockt, dass ich noch nicht mal mit jemanden reden konnte. Ich verstehe die Welt nicht mehr. Vor ein paar Wochen gab es Gehaltserhöhung und Weihnachtsgeld und nun ohne Abmahnung die Kündigung zum 30.06.2015.

Ich weiß... man weiß nie, wozu es gut ist... Er hatte sich ja auch schon damit beschäftigt, dort zu gehen, weil es immer wieder mal Ärger gab... In einem halben Jahr ist noch viel Zeit um sich was Neues zu suchen... Davon geht die Welt nicht unter... Wir sind gesund... Blablabla...

Mir geht's trotzdem kacke...

Meine finanzielle Sicherheit wankt. Ich gehe in Mutterschutz und Elternzeit, gebe damit mein sicheres Einkommen auf und verliere im gleichen Moment das andere Einkommen. Ich versuche, locker zu bleiben, doch wenn ich nur daran denke, breche ich in Tränen aus. Ich will doch stark sein für meine Familie und jetzt bin ich ein heulendes vor Selbstmitleid stinkendes Etwas und ER muss MICH noch trösten.

Mein Mann ist zum Glück ganz zuversichtlich. Er war gleich beim Anwalt und hat alles prüfen lassen. Wir werden nun mal sehen, wie es weiter geht. Ich heule einfach mal weiter vor mich hin. Und in ein paar Tagen kann ich bestimmt auch darüber reden. Nur jetzt noch nicht.

Eure Hanni

 

Sonntag, 30. November 2014

Dezember

...schwups, da war es Dezember. Ist das nicht unglaublich?

Wisst ihr, was wieder im Fernsehen läuft? Mein Lieblingsspot von "Kinder". Was wäre Weihnachten ohne Kinder? Ich fand ihn letztes Jahr schon unmöglich und auch dieses Jahr hasse ich ihn. Vielleicht kann sich der eine oder andere noch erinnern, dass ich sogar Ferrero angeschrieben habe, weil er mich getroffen hat, dieser blöde Spot.

Dieses Jahr trifft er mich auf eine andere Art. Letztes Jahr war für mich ein schlimmes Jahr in Sachen Kinderwunsch. Keine Behandlung hatte Erfolg gebracht. Ständig blieben meine Eierstöcke leer oder spuckten das eine oder andere Ei zu früh heraus. Es war wie verhext und dann flötete mich so eine Stimme im Fernsehen an "Was wäre Weihnachten ohne Kinder?". Ja was wohl?

Ich mache Weihnachten nicht von der Zahl der Kinder abhängig. Ich habe durchaus Spaß daran, einen Baum zu haben, Kerzen anzuzünden und anderen eine Freude zu bereiten. Das hat nichts damit zu tun, ob ich nun Kinder habe oder nicht. Doch was stört mich jetzt dieses Jahr an dem Spot? Dieses Jahr bin ich doch schwanger und das Christkind scheint mich erhört zu haben.

Ich stelle einfach fest, dass man, sobald man schwanger ist, automatisch auf einen Podest gehoben wird. Man wird plötzlich zu etwas besonderem. Ob man das möchte oder nicht. Ich möchte gar nicht näher auf Details hinweisen, aber es zieht sich durch alle Bereiche des Lebens. Berufsrecht, Alltag, der Umgang mit Fremden. Jeder ist plötzlich freundlich und rücksichtsvoll. Warum sind die Menschen nicht jedem gegenüber so? Warum erst, wenn jemand eine Kugel herumträgt?

Keine Frage, ich freue mich schon darüber, dass man mit mir nett umgeht. Ich frage mich nur manchmal, wie die Menschen mir begegnen würden, wäre ich nicht schwanger. Hätte die Frau beim Einkaufen mir auch die Tür aufgehalten? Oder (was ja echt peinlich war...) hätte die Verkäuferin mir die Stiefel auch noch geschnürt, nachdem ich eine Hose habe platzen lassen in der Umkleidekabine, wenn ich einfach nur dick wäre und eben nicht schwanger?

Schon seltsam, wie unsere Gesellschaft so tickt. In diesem Sinne...seid nett zu ALLEN Mitmenschen, ob nun schwanger oder nicht.

Schönen ersten Advent
Eure Hanni

Sonntag, 23. November 2014

Na...wie geht´s denn so?


Prima, kann ich da nur sagen. Ich verändere mich. Innerlich als auch äußerlich. Wie man mir das anmerkt? Also sehen tut man es wohl in erster Linie an der Körpermitte. Denn oben herum und unten herum behaupte ich, sehe ich noch gleich aus. Nur mittig bin ich nach vorne gewachsen.

Die 30. Schwangerschaftswoche hat begonnen. Mein Bauchumfang beträgt momentan 119 cm und ich habe ca. 14 kg zugenommen. Ich kann meine Füße nicht mehr sehen. Was beim Treppensteigen wirklich seltsam ist. Von hinten betrachtet wurde mir versichert, sehe ich aus wie immer. Also mit den üblichen Würsten auf der Hüfte. Erst beim Umdrehen erscheint die volle Pracht. Ich finde es toll. Ihr solltet mich mal sehen, wenn ich meine Stiefel anziehe. Nicht wirklich ladylike. Und wenn ich vom Sofa krabble, bewege ich mich wie ein Käfer, der auf dem Rücken liegt. Jedesmal ein Augenschmaus. Das schönste Kompliment kam allerdings gestern Abend ganz unerwartet. "Schwanger sein steht mir, auch im Gesicht." Ich sehe so schön entspannt aus. Schön, oder?

Der Rest vom Körper macht auch eine Veränderung mit, die Fremde nicht unbedingt sehen. Meine Waden sind wohl dicker geworden. Ich dachte immer, dass die nur abends dick sind wegen Wasseransammlung und so. Aber scheinbar sind sie das auch den Rest vom Tag, denn ich bekomme meine Lieblingsstiefel nicht mehr zu. Zum Glück habe ich noch ein Paar zum Schnüren, die kann man weiter machen. Und meine Br*stwarzen sehen inzwischen aus wie Zielscheiben. Die kann beim besten Willen kein Baby verfehlen. Achja...Dehnungsstreifen habe ich noch keine.

Beim letzten Arztbesuch waren Hanni und Manni bereits beide über der 1 kg-Grenze. Juhu. Beide entwickeln sich in gleichem Tempo und liegen mir quer im Bauch. Langsam wird es nach rechts und links eng, und es wird Zeit, dass sie sich mal eine andere Position suchen sollten.

Was passiert sonst so mit mir? Wenn ich aufstehe, also immer wenn ich aufstehe...aus dem Bett, vom Stuhl, vom Sofa... muss ich sofort Pipi. Und ich meine tatsächlich sofort! Ich watschle wie eine Ente und schnaufe wie ein Pferd. Ich bin also ein hübsches KäferEntenPferd mit zwei Zielscheiben, welches häufig auf Toiletten anzutreffen ist.

In mir geht ganz langsam auch etwas vor sich. Ich merke das Muttertier, das langsam zum Vorschein kommt. Wenn es eng wird, lege ich automatisch meine schützenden Hände auf den Bauch. Ich spreche mit meinen Königskindern. Die Vorstellung, Mama zu sein, wirkt nicht mehr abstrakt. Ich glaube ganz fest daran, dass alles gut geht und vertraue darauf, dass meine Kinder das richtige tun werden, wenn es Richtung Zielgerade geht. Ich werde ganz ruhig und glücklich, wenn ich mich so sehe mit den zwei kleinen Raupen im Arm. Angst und Ungewissheit sind ganz weit weg. Was kommt, das kommt und wird richtig sein. Vielleicht ist es das, was gestern Abend in meinem Gesicht zu sehen war.

Liebe Grüße
Eure Hanni

Sonntag, 16. November 2014

Tick..Tack...Tick...Tack

Puh, diese Woche hatte ich mal eine kleine Panikattacke. Plötzlich hörte ich die Uhr ganz laut ticken...

Das übliche "Oh-mein-Gott-Weihnachten-kommt-bald"- Gefühl gepaart mit "Oh-mein-Gott-Mutterschutz-beginnt-bald" - Panik. Ich sollte im Geschäft noch die eine oder andere Bilanz erstellen, meine Übergabe irgendwie vorbereiten, Kinderzimmer ist immer noch Baustelle, für Weihnachtsgeschenke habe ich ja eh nie Zeit, eigentlich wollte ich endlich mal backen und achja....mich schonen und entspannen.

Jahresende ist beruflich bedingt immer Hochsaison, das ist nichts Neues. Neu dabei ist allerdings der Gedanke, dass ich nichts auf nächstes Jahr schieben kann, sondern dieses Jahr tatsächlich mit allem fertig sein sollte. Und manche Bilanzen sind halt nunmal nicht huschhusch aufgestellt.

Dann nimmt man sich ja immer vor, seinen Lieben etwas besonderes zu schenken. Aaahhhh... dass Weihnachten aber auch immer mit der Offenlegungsfrist für Kapitalgesellschaften auf Jahresende kollidiert, macht es weiß Gott nicht entspannter.

Naja...und ich liebe Weihnachtsplätzchen. Nur zum Backen komme ich nie. Besonders die Marmeladigen, und genau von denen macht meine Mama immer so wenig.

Und das Kinderzimmer? Ist noch nicht mal komplett leer. Also kann man nicht streichen...ergo kann man keinen Schrank aufstellen (den ich noch nicht mal habe)...ergo kann man die Kinderklamotten nicht waschen und sortieren...weil? Weil der Schrank fehlt, um die Klamotten reinzulegen. Da beißt sich doch der Hund in Schwanz.

Es ist alles machbar und nüchtern betrachtet nicht schlimm. Nur gab es da eben letzte Woche diesen einen Abend wo mir dieses dumme Tick...Tack... echt zu schaffen gemacht hat. Aber ich wäre nicht Hanni, wenn ich das nicht mit der nötigen Ruhe gebacken kriegen könnte.

Also hab ich mich einen Abend lang geärgert und beschlossen: Was soll´s? Bei der Arbeit ist es jedes Jahr der gleiche Käse und es klappt trotzdem immer irgendwie. Zum Thema Weihnachtsgeschenke gibt es inzwischen einen Plan, der machbar ist und nebenbei bemerkt ganz schnuckige Geschenke hervorbringt. Plätzchen? Machen dick! Und Kinderzimmer? Da ist mein Mann bereits dabei und außerdem muss ich ja noch irgendetwas tun können, wenn ich im Mutterschutz bin. Mein Mann hat da halt einfach die Ruhe weg. Und genießen? Das mache ich durchgehend wenn ich gedankenverloren über meinen Bauch streichle und mit einem Tritt...pardon zwei Tritten...belohnt werde.

Bis dahin
Eure Hanni
...entspannt mit gelegentlichen leichten panischen Anflügen


  

Samstag, 8. November 2014

Eine von den andern


Irgendwie war ich schon immer eine von den anderen. Erst war ich eine ohne Kinder unter lauter Mamis und nun bin ich eine Schwangere unter ungewollt Unschwangeren. Und in beiden Rollen ist es schwer, seinen Platz zu finden.

Früher, ganz viel früher, da war es einfach. Alle waren ohne Kind, ständig auf Achse, ungebunden und frei. Dann kam die Zeit, in der andere Kinder bekamen und ich mir noch gar nicht vorstellen konnte, irgendwann einmal diese Rolle zu bekleiden. Das war auch noch einfach. Doch irgendwann begann es kompliziert zu werden.

Mein eigener Kinderwunsch stellte sich ein. Erst ganz zart. Mein Motto war immer "Was kommt, das kommt...und was nicht kommt, kommt halt nicht". Damit konnte ich ganz gut leben. Denn schließlich bin ich niemals davon ausgegangen, irgendwelche Probleme zu bekommen. Das ging ein paar Jahre ganz gut. Doch die Anzahl der Mamis im Verhältnis zu den Nichtmamis um mich herum stieg enorm. Mein Kinderwunsch wuchs mit meinen Lebenjahren immer weiter an. Doch blieb ich Zaungast beim Mamiland. Ich wurde eine von den anderen.

Wie man sich dabei fühlt, ist schwer zu beschreiben. Und es ist ja auch von der Situation abhängig. Bei guten Freunden konnte ich mich stets mitfreuen und war niemals...wirklich niemals...neidisch. Ich habe mich über alle wachsenden Bäuche gefreut und auch später die kleinen Wesen bestaunt ohne im Hinterkopf zu haben "Warum die und nicht ich". So ein Typ bin ich wohl nicht. ABER, was ich ganz schlimm fand, war Ausgrenzung. Es tat unheimlich weh, wenn jemand sagte, "Du hast ja keine Ahnung, wie das ist", oder wenn jemand sagte, "Das kannst du nicht nachvollziehen". Klar konnte ich das nicht nachvollziehen und hatte keine Ahnung. Aber muss man, um Anteil zu nehmen, immer schon einmal alles erlebt haben? Kann man nicht trotzdem MITfühlen wenn z.B. eine angehende Mama erzählt, sie habe Angst um Kind oder Partner?  Tut es nicht manchmal sogar gut, eine "unparteiische" Meinung zu hören? Scheinbar nicht, denn oft tragen die Bewohner des Mamilandes allzugerne Scheuklappen und akzeptieren Zaungastmeinungen nicht wirklich...oder lächeln gar nur müde über einen, denn man hat ja überhaupt keine Ahnung.

So blieb ich viele Jahre Zaungast. Regte mich über Filme auf, in denen Frauen nach einer Affaire ungewollt schwanger wurden oder las in der Zeitung von Kindesmisshandlungen. Sah in der Fussgängerzone HartzVI-Mamis rauchend den Kinderwagen schieben oder regte mich über Schwangere auf, die über Kleinigkeiten jammerten weil sie z.B. nicht mehr joggen gehen konnten. Trotz all dem freute ich mich, wenn gute Freunde schwanger wurden und war froh, daran etwas teilnehmen zu dürfen.

Irgendwann trat ich vom Zaun zurück und fragte mich, was das alles soll. Warum gibt es immer die und die? Es gibt doch in allen Bereichen solche und solche... Schwanger oder nicht schwanger...Mutter oder nicht Mutter...krank oder gesund...reich oder arm...Männlein oder Weiblein... Yin und Yang...und irgendwo dazwischen gibt es mich. Mit Standardkategorien hatte ich schon immer meine Probleme, denn es gibt nicht nur schwarz und weiß, dazwischen ist unheimlich viel grau.

Ich entfernte mich immer weiter vom Zaun, bis ich schließlich bereit war, mich auf ein Leben ohne Kind einzulassen. Ich sage jetzt nicht, dass ich ein Leben ohne Kind gelebt habe. Nein, davon war ich weit entfernt. Doch wollte ich den Gedanken zulassen. Mein letzter Wunsch auf dem Kinderwunschweg war es, nur noch einmal einen Transfer zu schaffen. Nur noch einmal mich auf alles voll und ganz einzulassen. Auch wenn um mich herum alle schon abgewunken haben, ICH brauchte diesen Transfer. Mir war bewusst, dass sich damit von nun an mein Leben ändern würde. Die Richtung kannte ich noch nicht, aber ich wusste, dass sich etwas bewegt. Ich war bereit in beide Richtungen zu laufen. Als mir nach dem Transfer diese Vorstellung so real wurde, habe ich hemmungslos weinen müssen.

So...und nun? Nun bin ich wieder eine von den anderen und bin genauso unsicher wie damals. Jetzt habe ich die Grenze passiert und sehe liebe Menschen über den Zaun blicken. Menschen, die jetzt "nur" Zaungast sind. Ich sehe, wie sie leiden und kann nichts tun. Ich freue mich für mich selbst, dass der Schlagbaum für mich aufgegangen ist. Aber es tut mir im Herzen weh, auf liebe Menschen zurückzublicken, die an der Grenze stehen bleiben. Was kann ich denn jetzt machen? Ich rede über Themen, die Nichtmamis nicht nachfühlen können. Ich spüre Hanni und Manni täglich in mir und weiß, dass sie das nicht nachvollziehen können.

Aber ich werde nicht den Fehler begehen, euch auszuschliessen. Ihr gehört genauso inzwischen zu meinem Leben, wie nun eben auch das Thema Schwangerschaft. Ich werde versuchen, euch teilhaben zu lassen. Ich werde versuchen, euch mitfühlen zu lassen, so gut es geht, wenn ihr das wollt. Ich werde weiterhin über meine Schwangerschaft bloggen. Ich werde auf eure Meinung zählen, auch wenn ihr nicht unmittelbar betroffen seid. Ich werde versuchen, die Zeichen zu deuten und wenn es zuviel für euch wird, einfach wertungsfrei meine Klappe halten. Das Leben hat mehr zu bieten als nur Kinder, Kinderwunsch und Schwangerschaft. Es gibt auch noch sonst viele Dinge, die einen verbinden können.

Liebe Grüße
Eure inzwischen ganz schön dicke Hanni

Sonntag, 26. Oktober 2014

Zwei Jahre ist es nun schon her...

... dass der kleine Floh gegangen ist. Irgendwann diese Woche habe ich auf den Kalender gesehen und plötzlich ist es mir ganz heiß geworden. Genau vor zwei Jahren an diesem Tag habe ich erfahren, dass sein kleines Herzchen niemals schlagen wird.

Es ist so viel passiert in der Zwischenzeit. Man sagt, die Zeit heilt die Wunden, doch Narben bleiben. Manche Momente im Leben  und die Empfindungen dabei haben sich einfach festgebrannt. Vom großen Bruder mit dem Motorrad von der Schule abgeholt zu werden oder das erste Mal Salzwasser auf der Haut, unsere Hochzeit und der fette Streit kurz davor, der erste positive Schwangerschaftstest in meinem Leben... alles abrufbar gespeichert auf der Festplatte meines Lebens.

Doch dann stolpert man plötzlich wieder über eine Narbe auf der Seele. Wenn ich heute auf mein Leben zurückblicke, scheinen im ersten Moment nur die schönen Dinge im Leben parat zu sein. Macht das Unterbewusstsein so etwas eigentlich von selbst, oder wird das irgendwie gesteuert? In den schwarzen Momenten meines Leben dachte ich nicht an Salzwasser und Hochzeit. Nein, da erinnerte ich mich nur an Leid und Schrecken. Nichts ging mehr...Das Leben war vorbei. Und damals vor zwei Jahren wollte ich sterben. Nichts hat mir das Leben wirklich lebenswert erscheinen lassen. Alles war nur ein tiefes schwarzes Loch.

Doch alles hat seine Zeit. Es gibt die Zeit des Trauerns und es gibt die Zeit der Freude. Das zieht sich durch das ganze Leben. Mal verliert man einen geliebten Menschen oder einen tierischen Begleiter und mal findet man einen Seelenverwandten. Mal glaubt man sich selbst zu verlieren und findet sich schließlich auf andere Weise selbst wieder. Verrückt? Nein... das ist das Leben. Es macht uns mit allen Ereignissen zu dem, was wir sind.

Ich glaube, dass es gerade diese Narben auf der Seele sind, die uns dazu bringen, sich selbst zu überdenken und vielleicht auch mal Antrieb sind, über sich selbst herauszuwachsen und neue Kraft zu finden. Würden wir an einem Ort leben, wo einem gebratene Tauben in den Mund fliegen und die Bäche aus Milch und Honig sind, wären wir arme Menschen und ziemlich schnell gelangweilt vom dortigen Nahrungsangebot. Ich will jetzt nicht sagen, dass man Leid erfahren MUSS, aber wenn es denn mal kommt... und das ist gewiss der Fall... dann braucht man davor keine Angst zu haben.

Ich möchte die Zeit nicht zurückdrehen. Nein...bestimmt nicht. Ich möchte damit nur sagen, dass auch schwarze Löcher irgendwann nicht mehr so schwarz sind und Narben irgendwann auch verblassen. Mein Floh hat seinen Platz in meinem Herzen gefunden.

Eure Hanni

Sonntag, 19. Oktober 2014

Da bin ich wieder...

.. und mir geht's besser.

Ganz wichtig für eine Beziehung ist: Miteinander reden! Und nicht etwas in den Partner hinein interpretieren.

Natürlich würde mein Mann uns niemals im Stich lassen. Ich glaube, es ist einfach die Angst, die da in mir schlummert, meine Selbständigkeit aufzugeben. Klar war mir immer bewusst, dass ich es anders nicht wollen würde. Aber so richtig greifbar war es ja nie. Doch nun rückt es immer näher. Ich werde nun erstmal Hausfrau. Habe künftig unendlich viel Zeit, probiere nur noch neue Rezepte mit meinem Thermomix aus, gehe täglich mit meinen Hausfrau-Freundinnen zum Kaffeeklatsch, verprasse das Geld meines Mannes und erziehe nebenbei zwei Kinder. Ist für mich eine ganz neue Erfahrung. Nein quatsch... trotzdem ist es seltsam, wenn man seit über 20 Jahren finanziell auf eigenen Beinen stand...

Aber auch daran werde ich mich gewöhnen. Ich bin nunmal etwas träge, was Veränderungen angeht. Daher ist es gut, dass ich so langsam in meine neue Rolle reinwachsen kann. Ich freu mich drauf und wir werden das alles meistern. Wir! Mein Mann als Papa...ich als Mama... und die Kinder als äähh Kinder. Kurz gesagt, wir als Familie. Auch ein schöner Gedanke: Wir werden Familie. Genial, oder?

Was mein Bauchaua angeht, ist alles in Ordnung. Vermutlich hat Manni einfach nur nach unten ausgetreten. Mein Arzt ist mit meiner Schwangerschaft hochzufrieden. Alles ist gut. Kein Druck auf dem Muttermund, alles fest verschlossen. Nur etwas Eiweiß im Pipi und dicke Füße. Letzteres hat mich jetzt zwei Tage beschäftigt. Irgendwie wollten meine Knöchel nicht mehr zum Vorschein treten. Aber... wie soll es auch anders sein... Schonung hilft. Ja, die Hummeln-im-Popo-Hanni lag oft auf dem Sofa und hatte die Füße hochgelegt. Und welch Wunder, heute morgen hatte ich meine Knöchel wieder.

Meine zwei Königskinder sind inzwischen jeweils 500 gr "schwer" und zappeln munter in meinem Bauch herum. Das kann man sogar manchmal schon von außen spüren. Mami bringt inzwischen 12 !!!! Kilo mehr auf die Waage. Mein Bauch hat einen Umfang von 112 cm erreicht. Ich habe also meinen Mann schon überholt. Der Rest von mir sieht aber noch aus wie immer. Nur mittig ist es etwas mehr. Ansonsten gibt es nicht viel Neues. Und wie geht es Euch so?

Liebe Grüße
Eure Hanni

Dienstag, 14. Oktober 2014

Was ist nur los mit mir?


Sind das tatsächlich nur die Hormone oder was ist los? Seit Tagen schwelt so eine Angst in mir. Schwer in Worte zu fassen.

"Packe ich das?" und vor allem "Packt mein Mann das?". Ich brauche meinen Mann an meiner Seite. Ist es jetzt zu hart, wenn ich sage "Ich verlange von meinem Mann, dass er den Versorger spielt"?Ich habe total die Panik, dass er in seinem ganzen Stress alles hinwirft. Überfordere ich ihn? Ich gebe meinen Job auf, dabei bin ich diejenige von uns, die immer gerne arbeiten geht. Ich bin diejenige, die schwer aus der Ruhe zu bringen ist. Er ist da eher das Gegenteil. Ich komme mir so schlecht vor, aber ich brauche die Sicherheit. Die Sicherheit, dass er für uns aufkommen kann. Das war für mich eigentlich immer ganz klar definiert. Doch jetzt ist er wieder an einem Punkt angelangt, an dem ihn der Stress auffrisst. Und ich bringe kein Verständnis dafür auf. Bin ich jetzt eine schlechte Frau für ihn? Meiner Meinung nach, hat er ein durchaus schlechtes Stressmanagement. Doch wenn ich versuche, Tipps zu geben, blockt er ab. Er spricht nicht wirklich mit mir, weil ich...vielleicht sind´s doch die Hormone... laufend heulen muss bei solchen Gesprächen. Er sagt ständig "Mach dir keine Sorgen".. mach ich aber trotzdem. Schließlich hängt hier auch meine Zukunft dran.

Es ist so, dass ich gewöhnt bin, mein eigenes Geld zu verdienen. Und mein Zahltag war immer ordentlich. Ich weiß gar nicht, warum ich so Angst davor habe. Es gibt schließlich Elterngeld. Vielleicht ist es auch so, dass ich einfach stolz auf meinen Mann sein will. Und Schwäche ist ja bekanntlich für mich schwer zu akzeptieren. Es tut mir einerseits weh, wenn ich sehe, wie er leidet. Anderseits komme ich nicht umhin zu denken, dass er ist schlichtweg faul ist. Zu faul, die Dinge anzupacken. Nein...er schwimmt lieber in seinem Selbstmitleid vor sich hin und das macht mich rasend.

Dazu kommt, dass ich seit Sonntag Schmerzen im Unterleib habe. Entweder ein Wachstumsschub oder...? Ich bemühe mich auch hier, nicht zu viel rein zu interpretieren. Aber ich liege nachts wach und weiß nicht, wie ich liegen soll. Entweder habe ich Herzrasen, Hüftschmerzen oder so ein starkes Stechen. Wenn man hierzu im Internet nachliest, verliert man ja schon beim Lesen seine Kinder. Alles gleich megadramatisch. Ist es aber bestimmt nicht. Ich habe morgen sowieso Termin beim Arzt, da wird hoffentlich Entwarnung gegeben.

Es ist jedenfalls grad alles schwer. Vor allem, weil mein Kopf es mir schwer macht. Ich weiß, dass viele solche Zukunftsängste hatten, irgendwann mal in ihrer Schwangerschaft. Mich trifft das gerade nur so plötzlich und unvorbereitet. Ich habe in Wirklichkeit gar keinen Grund zu klagen. Ich merke Hanni und Manni zappeln. Das sollte mich doch eigentlich beruhigen.

...Vielleicht sind´s doch nur die Hormone?

Eure Hanni

Montag, 6. Oktober 2014

Die erste der sieben Todsünden


Eitelkeit...

Achherrje, bin ich nicht dumm? Mir geht es so gut, dass ich mich fast schon wieder schlecht fühle. Meine Schwangerschaft verläuft bilderbuchmässig. Niemals hätte ich gedacht, dass ich so problemlos da durchmarschieren würde. Aber darf ich mir anmaßen, dies auch in vollen Zügen zu genießen?

Ich denke schon, dass ich es genießen darf. Wie es jede Frau genießen darf. Doch hinten im Kopf flüstert ganz leise eine Stimme: "Hanni, werde nicht eitel." Es kann von heute auf morgen mit der Leichtigkeit vorbei sein. Ich wünsche mir das nicht. Nein...auf keinen Fall. Ich sehe es als riesen Geschenk an. Ich bin unendlich dankbar dafür. Trotzdem traue ich mich manchmal nicht, diesen Genuss zuzulassen.

Ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich am hellichten Tag einfach so mal meine Füsse hochlege. Ich habe das Gefühl mich rechtfertigen zu müssen, wenn ich eine halbe Stunde in der Sonne liege. Abgesehen davon gönne ich mir sowieso recht wenig Zeit für solch einen Luxus. Zu sehr hänge ich noch in meiner Arbeit. Aber warum bin ich so blöd? Warum entscheide ich mich in der Regel für den Schreibtisch und nicht fürs Sofa, wenn die Zeit dafür wäre?

Meine Kugel ist so hübsch. Am Samstag bin ich sogar beim Bäcker darauf angesprochen worden...von einer wildfremden Frau. Warum war mir das dann peinlich? Warum kann ich nicht uneingeschränkt stolz sein? Ich verstecke meinen Bauch nicht...ich zeige ihn. Und dann werde ich rot, wenn mich jemand darauf anspricht.

Vermutlich bräuchte ich mal einen Tritt in den Po. Ich weiß nicht, warum diese leise Stimme da hinten in meinem Kopf so blödes Zeug flüstert. Ich bin nicht für die vielen verlorenen Kinder dieser Welt verantwortlich. Mein Floh sitzt ja auch da oben. Hier kommt wohl wieder die kleine Hanni in mir zum Vorschein, die ich schon in der Pupertät nicht mochte. Die, die nie viel Selbstvertrauen hatte. Die, die ständig rot wurde. Dieses kleine Biest muss ich schleunigst wieder loswerden.

Liebe Grüße
Eure verwirrte Hanni

Sonntag, 28. September 2014

Werbung


Prinzipiell bin ich ja gegen Werbung auf meinem Blog. Hier geht es nicht um Kommerz sondern um Dinge, die mich bewegen. Und wann bewegt einen schon mal eine Werbung? Ach ja...ich erinnere mich an Ferrero mit "Was wäre Weihnachten ohne Kinder?". Aber damit habe ich damals meinen Frieden geschlossen.

Trotzdem möchte ich hier gerne auf etwas aufmerksam machen. Und zwar ein Kinderwunsch-Wochenende am Bodensee. Jetzt Achtung... da wird man nicht gleich schwanger, aber findet vielleicht neue Impulse, die einen leichter durch diese Zeit begleiten. Es spricht speziell Kinderwunsch-Paare an und wird von einer Mitarbeiterin eines Kinderwunschzentrums und einer Mentaltrainerin mit Zusatzqualifikation im Bereich Ganzheitliche Kinderwunschhilfe organisiert und geleitet. Beides ganz wunderbare Menschen, die mit viel persönlichem Engagement und Gefühl dieses Wochenende ausfüllen werden. Ich darf ja nicht hin, ich hab schon einen dicken Bauch. Vielleicht ist das was für Euch?

Jetzt zu den Fakten:
Wann? 
Samstag, 06.12.2014 ab 10 Uhr bis Sonntag, 07.12.2014 gegen 15 Uhr

Wo?
78343 Gaienhofen/Horn... liegt am Arsch der Welt, aber ich war auch schon mal in dieser Gegend und ich muss sagen, es ist ein wunderschöner Arsch von dieser Welt, und der See hat um diese Jahreszeit einen ganz besonderen Zauber.

Was kostet´s?
150 Euro pro Person incl. Seminar, Übernachtung im DZ und Verpflegung

Falls ihr Interesse habt, vermittle ich gerne den Kontakt. Meldet euch einfach per Mail bei mir oder hinterlasst einen Kommentar. Ich find´s ne ganz schöne Idee, denn auf dem Kinderwunschweg begegnet man nicht nur Follikeln und Spermien, sondern muss sich auch mit jeder Menge Gefühlschaos auseinandersetzen. Und hierzu können neue Denkweisen nur bereichern.

Und wie geht's mir so?
Prima. Mein Bauch wächst munter vor sich hin und ab und an zappelt es in mir. Von Beschwerden kann ich nicht berichten. Das bisschen Sodbrennen, die dicken Füße und der Watschelgang sind einfach nur eine neue Erfahrung, aber "beschweren" tun mich diese Dinge nicht wirklich. Ich genieße jeden Tag. Es gibt Menschen, die fragen mich schon über Kindertagesstätten und Geburtspläne aus. ?? Ähm... so weit denke ich noch nicht. Die zwei sollen erst mal ordentlich wachsen und das sollen sie in meinem Bauch tun. Ob sie nun per Kaiserschnitt oder normal auf die Welt kommen... das entscheiden die Kinder vermutlich selbst. Aber bis dahin "fließt noch viel Wasser d´ Bach runter"...

Bis dahin
Eure dicke Hanni
und viele Grüße auch von Klein-Hanni und Manni





Samstag, 20. September 2014

Praktisches rund um die Schwangerschaft


An was man so alles denken muss...darf...sollte...während einer Schwangerschaft. Erstlingsausstattung, Kinderzimmereinrichtung, Kleider- und Windelgrößen usw. Es gibt in jeder App und jeder Zeitschrift Checklisten, die Erst-Mamas helfen, einen Einkaufszettel zu erstellen. Darauf möchte ich hier gar nicht eingehen. Da gibt es erfahrenere Frauen als mich, die hierbei helfen können. Was man aber gerne mal in diesem ganzen Einkaufsrausch vergisst, verdrängt, wie auch immer, ist eine klitze kleine Gefahr, die ganz böse enden kann.

Eine Scheideninfektion. Wie mein Arzt immer betont, ist das die häufigste Ursache für Frühgeburten. Meist ausgelöst durch Bakterien oder Pilze kann so eine Infektion über den Muttermund nach oben in die Fruchtblase wandern und auf Fruchtwasser und Kind übergehen.

Jetzt keine Panik. Nicht jede Infektion ist gleich tragisch. Das wird sie erst, wenn sie unentdeckt bleibt. Denn nicht immer geht sowas einher mit Jucken und Brennen und iiiiihhhpfui-Ausfluss. Ich benutze daher zur Intimreinigung schon seit langem Einmalwaschlappen. Nicht die bunten Frotteeteile von Oma. Kennt ihr die noch? Ich habe die mir als Kind immer vor die Augen gehalten, wenn Mama mir die Haare gewaschen hat, solange ich in der Badewanne mit Fichtennadelschaumbad gesessen bin. Unvergesslich. Jedenfalls sind die Dinger nicht zur Intimpflege geeignet. Im Allgemeinen gilt, da unten nach dem Pipi und so immer schön trocken tupfen und nicht wie wild von hinten nach vorne wischen. Aber das weiß man ja schon längst.

Bakterien mögen keine saure Umgebung. Daher ist unser Scheidenmilieu sauer. Verändert sich nun dieses Milieu, können sich Bakterien leichter vermehren und eine Entzündung auslösen. Unser Frauenarzt testet bei jeder Untersuchung den pH-Wert der Scheide mit einem Teststreifen. Ich gehe aber nur einmal im Monat zu ihm. Daher habe ich mir solche Testhandschuhe für zuhause besorgt. Zu Beginn meiner Schwangerschaft erinnerte ich mich, dass eine Freundin die schon bei ihrer letzten Schwangerschaft hatte. Wenn ich mich recht entsinne, hat sie die sogar von ihrer Krankenkasse geschenkt bekommen. Das gibt es bei meiner Kasse leider nicht. Ich hab mir die Dinger selbst gekauft. Sogar gleich im 50er Pack und mit einer Freundin geteilt, die auch gerade schwanger ist. So lassen sich die Kosten minimieren. Mein Arzt war ganz begeistert, dass ich wöchentlich  zu Hause teste. Er meint, wenn der Wert irgendwann mal vom Normbereich abweichen sollte, brauche ich noch nicht in Panik zu geraten, sondern einfach anrufen und vorbeikommen. Dann kann rechtzeitig danach geschaut werden. Geht echt ganz einfach. An einem Finger von diesen Handschuhen befindet sich ein Testblättchen. Also Finger rein da unten und schon kann man an einer Farbscala den pH-Wert ablesen. Ich mache das jeden Montag. Ich sage nur: Einfach und effektiv.

Schade, dass sowas nicht auf jeder Checkliste oder jeder App für Schwangere steht.

Liebe Grüße
Eure Hanni

PS: Vor kurzem hat mich übrigens ein online-Magazin angeschrieben, ob ich ein paar Fragen zur Schwangerschaft und so beantworten möchte. Das Ergebnis könnt ihr hier sehen...
http://familista.de/vonfuer-mamis/steckbrief-hanni/





Donnerstag, 18. September 2014

So ein WirrWarr...


Gestern war er, der zweite große Ultraschall mit Organscreening. Im Vorfeld war ich mal wieder nervös. Ob ich das jemals ablegen werde? Aber es ist bei weitem nicht mehr so schlimm wie früher. Denn eigentlich gibt es nichts, was mich beunruhigen könnte.

Ich habe weiterhin keine Probleme mit dem "schwanger-sein". Ich schnaufe halt wie ein Ross, wenn ich Treppen steige und bin nicht mehr so beweglich wie früher. Ist ja aber auch klar. Inzwischen misst meine Körpermitte 110 cm Bauchumfang. Und ich bin normalerweise ein eher zartes Pflänzchen. Seit ein paar Tagen merke ich auch deutlich Bewegung in mir. Ein schönes und auch ein seltsames Gefühl, wenn sich in einem etwas bewegt. Gestern hat zum ersten Mal mein Mann beim Handauflegen einen sanften Tritt bekommen. Vor lauter Schreck hat er sogar seinen Schokoriegel fallen lassen...was allerdings seiner Körpermitte auch nicht geschadet hätte.

So...nun aber zum Ultraschall. Man war das ein WirrWarr. Hände, Füsse, Popos... alles durcheinander. Mein Arzt hat erklärt, dass er bei Zwillingen beim Ultraschall aufpassen muss. Erst sucht er den Kopf des einen und versucht dann, am Baby langsam runterzufahren. Nicht dass er versehentlich die Kinder vertauscht. Hat auch prima geklappt. Obwohl beide ziemlich lebhaft waren.

Was soll ich sagen... mir sind mal wieder die Tränen gekommen. Ob ich auch das jemals ablegen werde? Ich kann ja nicht ständig in Tränen ausbrechen, wenn ich die Kinder sehe. Aber sie sind doch so wunderbar...unsere Wunder. Alles hübsch und zeitgemäß entwickelt. Und diesesmal war es eindeutig. Es bleibt bei Hanni und Manni. Keine Angst, diese Namen sind nur die Bauchnamen. In "echt" werden sie anders heissen. Bei Hanni ist die Namensfindung bereits abgeschlossen nur bei Manni ist es noch schwierig. Aber wir haben ja auch noch genügend Zeit.

Letzte Woche war hier um die Ecke "Elternabend" in der Klinik. So ein Infoabend, bei dem sich die Klinik vorstellt und man (wenn sie denn nicht belegt sind...) die Kreißsäle besichtigen kann. War ganz informativ, denn wir haben die Auswahl zwischen dieser Klinik mit angeschlossener Kinderklinik und Frühchenstation oder einem normalen Krankenhaus. Von der Fahrzeit ist die größere Klinik fast besser zu erreichen. Mal sehen, für was wir uns letztendlich entscheiden. Denn auch hier gilt... wir haben ja noch genügend Zeit.

Also genießen wir diese Zeit erst einmal
Bis dann
Eure Hanni
und liebe Grüße an alle von Klein-Hanni und Manni

Dienstag, 9. September 2014

Wer bin ich?


Ich habe diese Woche noch Urlaub und genieße gerade mein entschleunigtes Leben. Es ist halb 2 Uhr nachmittags und außer zwei mal frühstücken und Zähneputzen habe ich noch nichts gemacht. Also sitze ich hier im Schlabberlook und lasse meinen Gedanken freien Lauf... und hoffe, dass niemand klingelt, denn den Kamm habe ich heute auch noch nicht in der Hand gehabt.

Vor kurzem habe ich in einem Buch folgenden Satz entdeckt "Wer bin ich, wenn keiner zuguckt?" Tut man vieles nur deshalb, weil es von einem erwartet wird? Oder aus Gewohnheit? Wie wäre man, wenn man überhaupt keinen Zwängen unterliegen würde? Ich finde diese Fragen höchst interessant. Gerade heute, wo keiner etwas von mir möchte und ich keinen Anspruch an diesen Tag habe.

Tja...und wer bin ich nun? Ich bin Hanni, 42 Jahre alt, glücklich verheiratet, Steuerfachangestelle mit Leidenschaft, schwanger... ach, das ist doch alles Quatsch. Wie beschreibt man sich, wenn man auf solche Floskeln verzichten würde? Ich hasse es, wenn sich jemand so vorstellt. Was sagt schon der Familienstand oder die Anzahl der Kinder über einen Menschen aus? Gar nichts.

Also nochmal...Wer bin ich? Das ist gar nicht so einfach zu sagen, denn schließlich ist vieles nur eine Momentaufnahme und hängt vom Betrachter ab, also zu subjektiv für eine Beurteilung. Grundsätzlich bin ich ein positiver Mensch. Bei mir ist ein Glas halb voll und nicht halb leer. Doch nicht immer. Manchmal hänge ich in einem Loch und sehe alles ziemlich düster. Das kenne ich z.B. aus den dunklen Zeiten meiner Beziehung oder von den vielen Seitenhieben der Kinderwunschgeschichte. Aber ich habe gelernt, dass diese dunklen Momente dazu dienen, mich als Mensch zu formen und meinen Horizont erweitern. Ich bin gesellig und doch auch gerne alleine. Ich bin humorvoll und verstehe manchmal doch keinen Spaß. So eine Frage ist wirklich schwer zu beantworten.

Aber eigentlich wollte ich ja noch einen Schritt weiter gehen. Wer bin ich, wenn keiner zuguckt? Bin ich wirklich so ein positiver Mensch? Welchen Weg hätte ich eingeschlagen, wenn niemand etwas von mir erwartet hätte?

Wenn ich auf mein Leben zurückblicke...ja, das darf man auch mit 42 Jahren schon machen...muss ich sagen, ich würde nichts anders machen. Ich habe oft genug Entscheidungen getroffen, die ICH für richtig befunden habe. Ich habe selten auf andere gehört und oftmals auf Ratschläge gepfiffen, vor allem, wenn sie ungefragt erteilt wurden. Viele meiner Entscheidungen haben sich als richtig herausgestellt. Meine Eltern haben mich zur Selbständigkeit erzogen. Danke Mama...Danke Papa. Vieles war mutig, aber zur damaligen Zeit genau richtig. Wir sind durch Costa Rica gereist und meine Vorbereitung bestand darin, dass ich mir selbst per Kassette Spanisch beigebracht habe. Ich bin Fallschirmgesprungen und bin am Gummiseil aus 50 Metern Höhe in einen See gehüpft. Das habe ich damals nicht gemacht, um anderen zu beweisen, wie mutig ich bin, sondern um selbst meine Grenzen zu finden. Ich habe mich damals, entgegen aller Meinungen, mit meinem heutigen Schatz eingelassen. Ich war 17 und er schon 25 Jahre alt. Das war mir damals wurst und ist es auch heute. Manches war unnötig. So wie die Dauerwelle in den frühen 90ern. Aber lassen wir das.

Viele Sachen musste ich erst lernen. Es ist z.B. nicht schlimm, wenn der Garten, sagen wir mal, natürlich aussieht. Ja, es ist schöner, wenn alles gepflegt ist, aber meine Bohnen sehen auch nicht anders aus, wenn sie im Unkraut wachsen. Genauso musste ich lernen, mit Stress umzugehen. Auch wenn ich ohne Zwänge leben würde, würde ich vermutlich trotzdem arbeiten WOLLEN. Mein Beruf macht mir Spaß. Doch wenn die Termine drücken, tja...dann ist es eben so. Es geht nur eines nach dem anderen. Davon lass ich mich nicht stressen. Aber was mich viel Überwindung gekostet hat, war zu lernen, um Hilfe zu beten. Dieses Eingeständnis zur Schwäche war für mich besonders schwer. Aber es hat sich gelohnt. Gemeinsam erreicht man manchmal eben doch mehr.

Habe ich nun diese Dinge alle aus einem Zwang heraus gemacht? Bin ich z.B. den langen Kinderwunschweg gegangen, weil unsere Gesellschaft das einfach erwartet? Hochzeit...Haus...Kind? Genau das habe ich mich lange Zeit gefragt. Gehe ich den Weg nur weil es eben von mir erwartet wird oder möchte ich das wirklich? Aber auch hier meine ich, hat sich mein eigenes Wesen durchgesetzt. Wenn ich der üblichen Erwartungshaltung gerecht geworden wäre, hätte ich nicht erst nach 14 Jahren Beziehung in Australien geheiratet. Nein, das tut man nicht. Ok, das Haus war eine Vernunftsentscheidung. Aber auch nur, weil wir hier tun können, was wir möchten und nicht was die Hausordnung verlangt. Ja und das Kind? Habe ich tatsächlich 7 Jahre meines Lebens damit verbracht, einem Zwang der Gesellschaft zu folgen? Nein, das war mein mir eigens auferlegter Zwang. Mein steter Wunsch, etwas von mir...etwas von meiner Lebenseinstellung...weiterzugeben. Das und meine Art, mir nichts vorschreiben zu lassen, hat mich so weit gebracht. Diese ICSI wäre meine letzte gewesen. Egal wie sie geendet hätte. Der Ausgang war einfach pures Glück.

Trotz all dieser Fakten, kann ich vermutlich meine ursprüngliche Frage nicht beantworteten. Ich weiß nicht, was aus mir, bzw. wer aus mir geworden wäre, wenn im Laufe meines Lebens nie ein Zwang bestanden hätte. Hätte ich die Schule abgeschlossen? Hätte ich einen Beruf erlernt? Oder wäre ich als verlauster Backpacker durch die Weltgeschichte gereist, weil mir die Gesellschaft zu spießig erschienen wäre?  Keine Ahnung. Fakt ist, dass ich heute sagen kann, dass mein Leben gut ist, so wie es ist. Ich bin schon neugierig auf den Rest davon.

Stellt euch mal diese Frage. Es ist wirklich nicht einfach, eine eindeutige Antwort zu finden. So...ich glaube, ich habe für heute genug philosophiert und stelle mich nun wieder der Realität. Der allgemeine Zwang der Gesellschaft verlangt nach einer Dusche.

Bis bald mal wieder
Eure Hanni



Mittwoch, 3. September 2014

Viele liebe Grüße aus dem Urlaub


Ui...ich kann euch sagen, so eine Hausbootfahrt hat was. Etwas sehr entspannendes.

Wir sind gestern nach Hause zurückgekommen und ich hoffe, diese Ruhe noch eine Weile in mir zu tragen.

Die übliche Frage: Und? Wie war´s? Das lässt sich nicht so einfach beantworten. Es war anstrengend, aufregend, neu, erhellend, entspannend, herrlich, ruhig und einfach genau richtig momentan.

Nun aber mal der Reihe nach. Was war denn anstrengend? Die ungewohnten Bewegungen. Auf der engen Reling um das Boot zu tanzen, Taue sortieren, Poller mit dem Tau einzufangen beim Anlegen und beim Schleusen, sich ständig zu bücken. Das war anstrengend, denn der Bauch ist inzwischen nicht zu übersehen. Ich werde ja schon kurzatmig beim Schuhebinden. Wir brauchten beide zwei Tage um unsere Trockenübungen von zuhause in die Tat umzusetzen. Inzwischen treffe ich aber die Poller sogar aus ein paar Metern Entfernung...und das bei langsam fahrendem Boot.

Aufregend war gleich die erste Schleuse. nach 5 Minuten Fahrt..eine richtig hohe Schleuse, die wir auch noch bergauf nehmen mussten...Passender weise, war genau an der Schleuse eine Gartenwirtschaft (natürlich voll besetzt) und viele Touristen mit Fotoapparaten rund um das Geländer verteilt. Naja, wir haben es geschafft, ohne das Boot zu beschädigen oder uns zu blamieren.

Man sagt ja, man soll oft genug etwas Neues wagen. Das mache ich gerne. Das hält Körper und Geist fit. Und das war definitiv so eine Erfahrung.

Erhellend? War es für meinen Mann. Da ist nämlich inzwischen die Schwangerschaft nun auch angekommen. Er hat gemerkt, dass ich keine 10 km mal eben so marschieren kann... dass ich Pausen brauche, bei allem was ich mache...und vor allem, dass das keine Show ist, sondern ich wirklich fertig bin. Für ihn war meine Schwangerschaft einfach nur "dicker Bauch" und der Rest ist wie gehabt. Auch wenn er immer gesagt hat "Mach langsam". So richtig bewusst war es ihm doch nicht. Jetzt schon.

Nachdem die ersten Tage noch aufregend neu waren, stellte sich im Laufe der Fahrt Routine beim Schleusen und Fahren ein. Wir wurden ruhiger und es machte sich ein ganz tolles Gefühl breit. "Nichts zu müssen". Wir lebten in die Tage ohne noch einkaufen zu müssen...ohne noch Wäsche machen zu müssen...ohne morgens zeitig aufstehen zu müssen... ohne Steuererklärungen auf Termin fertigstellen zu müssen... ohne irgendetwas zu müssen. Ein absolut tiefes Gefühl von Entspannung, Geborgenheit breitete sich aus.

Herrlich am Morgen aufzuwachen, allein mitten in der Natur den Morgennebel aufsteigen zu sehen. Unbeschreiblich schön. Diese Ruhe macht glücklich... durch und durch. Ich hoffe, ich kann mir das nach unserer Rückkehr noch eine Weile bewahren.

Für mich war diese Bootfahrt genau das Richtige. Sie kam im richtigen Moment und hat mich total "entschleunigt". Alles geht einen Gang langsamer. Ich konnte tatsächlich einfach mal ohne Termindruck meine Hände auf den Bauch legen und meine Schwangerschaft...mein riesen Wunder... genießen. Ich bin tatsächlich angekommen. Ich werde Mama. Und meine zwei haben sich auch gleich mit einem zarten Flattern bemerkbar gemacht. Das ist pures Glück.

Liebe Grüße aus dem Urlaub
Eure Hanni

Mittwoch, 20. August 2014

Ist das Geheimnis gelüftet?


Heute war also mal wieder Ultraschall. Ich bin inzwischen in der 16. SSW angekommen und mir geht es blendend. Ab und zu starkes Ziehen im Unterleib, aber nichts bedenkliches. Schließlich wächst der Bauch unaufhaltsam. Natürlich waren wir auf die heutige Untersuchung besonders neugierig. Ob sich wohl etwas zwischen den Beinchen zeigt? Es war übrigens die erste Untersuchung, auf die ich mich gefreut habe. Ohne vorher tagelang nervös zu sein...ohne Angst, dass es den Kleinen nicht gut gehen könnte. Das Vertrauen in meinen Körper kehrt wieder zurück.

Alles entwickelt sich bestens. Muttermund fest verschlossen. Pipi ohne Befund. Blutdruck hervorragend. Und den Kleinen scheint es auch gut zu gehen. Erstaunlich, wie die zwei schon wieder gewachsen sind. Beide sind ca. 12 cm und langsam wird es enger da drinnen. Sie haben schon nicht mehr so viel Platz zum rumzappeln. UND? Hat man schon was sehen können?

JA... die Tendenz geht zum Pärchen. Das Mädchen war ziemlich eindeutig, nur der (vermeintliche) Junge ist ständig weggeflutscht. Aber ich meinte auch, da ein Zipfelchen gesehen zu haben. Der Doc sagte, ich kann mich mal auf ein Geschwisterpaar einstellen. Ohne Gewähr.

Von nun an trage ich also Hanni und Manni unter meinem Herzen. Unsere Königskinder haben Namen bekommen. Ich bin so stolz.

Dies war vorerst mein letzter Post. Für mich beginnt am Samstag der Urlaub. Wir werden mit einem Hausboot durch die Gegend schippern und ob ich dort Internetempfang habe, weiß ich nicht. Daher verabschiede ich mich für die nächste Zeit.

Bis bald
Hanni mit
Klein-Hanni und Manni

Sonntag, 17. August 2014

Wo kommen denn die Kinder her?


Bringt sie der Storch? Oder entstehen sie auf die gute altbewährte Methode mittels Geschlechtsverkehr? Oder kommen sie etwa aus dem Labor?

Unser Storchenpaar hier im Ort war fleißig und hat Drillinge bekommen. Erst gestern ist die ganze Familie über mich hinweggeflogen. Die Kleinen sind schon richtig groß geworden. Das ist immer wieder schön zu sehen. Ich mag unsere Störche hier.

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, kein Geheimnis aus der Herkunft unserer Kinder zu machen. Aber momentan entwickelt es sich anders. Denn es ist einfach gar nicht mehr wichtig, woher sie kommen. Ich bin schwanger. Das ist das einzige was zählt. Ich hatte ziemliche Probleme, schwanger zu werden. Aber mit dem "schwanger sein" klappt es ganz gut.

Niemand stellt die Tatsache in Frage, dass ich trotz 42 Jahren Zwillinge bekomme. Zumindest hat mich niemand gefragt. Jaja...Macht man ja auch nicht. Schnell war allerdings klar, dass mütterlicherseits Zwillinge keine Seltenheit waren und ich nun eben hiermit weitermache. Als wir es unserer Familie sagten, dass wir Nachwuchs erwarten, war allein schon: "Ich bin schwanger... und es sind zwei!" ziemlich viel auf einmal. Da wollte ich nicht gleich nachlegen mit: "Außerdem sind sie aus dem Labor". Damit hätten wir vermutlich eine Ohnmacht hervorgerufen. Irgendwann wird der Zeitpunkt gekommen sein, an dem ich es lüfte, unser Geheimnis. Doch die Zeit ist noch nicht reif.

Manchmal stelle ich mir auch die Frage, ob es denn überhaupt nötig ist, zu sagen, wie sie entstanden sind? Ich frage ja auch andere Paare nicht, wer beim "Machen" oben lag. Diese ganze Grübelei zeigt mir folgendes:

Ich habe die letzten Jahre so viel Energie, Kraft, Mut, Tränen, Geld und Zeit in den Kinderwunsch investiert, und nun rückt das alles irgendwie etwas in die Ferne. Fast so, wie bei Frauen, die behaupten, die Schmerzen der Geburt vergisst man, wenn man das Baby...sein Baby...endlich in die Arme schließen kann. Bin ich auch so? Vergesse ich meinen steinigen Weg, der mich hier her gebracht hat? Heute erst, ist mir doch tatsächlich entfallen, wie meine Tabletten hießen, die ich zur Stimulation genommen habe... CLOMIFEN!! HANNI, DAS WAR CLOMIFEN!!!

Ich möchte das alles nicht vergessen, denn es lässt mich jeden Tag dankbar sein, dankbar für mein persönliches Wunder. Aber vielleicht ist es so, dass der Kinderwunsch einen recht großen Teil meines Lebens eingenommen hat. Die vielen Termine, Sorgen, Medikamente... das alles verlässt gerade mein Leben und macht Platz für Neues. Und ich stelle fest, dass da viel Platz entsteht. Zumindest in meiner Gedankenwelt.

Ich möchte diesen Platz sinnvoll nutzen. Ich möchte meine Wurzeln nicht vergessen. Außerdem wird etwas Platz auch für die neuen Sorgen um die Kinder benötigt. Trotzdem möchte ich gerne etwas tun, um anderen zu helfen, den teilweise recht steinigen Weg des Kinderwunsches zu gehen. Ich lese viel bei den Blogschwestern und freue mich mit, wenn es jemand geschafft hat. Ebenso trauere ich mit denjenigen, die gerade schlimmes erleben. Doch ich möchte mehr.

Ich weiß, dass viele, die bei mir lesen, stille Leser sind, die den gleichen Weg gehen. Viele von Euch haben keine Möglichkeit, sich mit jemanden auszutauschen. Manche fühlen sich vielleicht nicht richtig verstanden von ihrer Umwelt. Oder sind in einem Tief ohne Perspektive. Ich kann zwar keine Wunder vollbringen, aber ich kann zuhören. Das kann ich ziemlich gut. Ich bin auch kein Arzt und kann deshalb keine medizinischen Ratschläge geben. Aber ihr besteht nicht nur aus Eierstöcken. Ihr habt auch eine Seele. Ich verstehe viele Ängste, die im Laufe der Zeit aufkommen und kann vielleicht etwas von meiner Kraft abgeben. Wenn ihr möchtet, schreibt mir. So wäre der Platz in meiner Gedankenwelt sinnvoll genutzt.

Liebe Grüße
Eure Hanni mit den Königskindern

PS: Mittwoch ist übrigens der nächste Termin beim Doc. Mal sehen, wie es den zwei Schätzen geht

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Sonntag, 10. August 2014

Das Umfeld


Woohoo...ich bin heute auf den Tag genau 100 Tage schwanger. Sagt die App. Und ich muss sagen, inzwischen bin ich wirklich angekommen beim Schwanger-sein.

Mein Bauch lässt sich beim besten Willen nicht mehr verstecken. Also ist es auch an der Zeit, die frohe Botschaft in die weite Welt zu tragen. Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich die Reaktionen sind. Die Bandbreite reicht von purem Entsetzen zu wahrer Freude. Es gibt Menschen, die haben mich mit ihrer Reaktion sehr überrascht. Positiv wie auch negativ.

Manche nehmen es einfach hin, oder hauchen emotionslos ein "Na dann, Prost Mahlzeit" und beenden das Gespräch. Einer sagte sogar "Naja, dafür kann ich nix" Im Sinne wie selbst schuld. Das fand ich besonders krass. Vor allem weil es mein Senior-Chef war, den ich nun schon seit 25 Jahren kenne. Die Spaßvögel sagen nach einem Lachanfall "War das denn geplant?"  Dann gibt es die Ängstlichen..."Puh, in dem Alter"... "Oh Gott, Zwei? Habt ihr euch das genau überlegt". Oder die Pessimisten..."Dann wirst du mal sehen, mit wie wenig Geld man auskommen muss!". Aber es gibt auch die, die einen einfach in Arm nehmen und sich wirklich freuen. Manchmal sogar die, von denen man es nie erwartet hätte.

Und nachdem die Nachricht verkündet wurde, wird erstmal eine Schauergeschichte erzählt. Die handelt meist von schlaflosen Nächten, Nervenzusammenbrüchen und Geldmangel bis hin zu Partnerproblemen. Und alle Geschichten haben das gleiche Ende. Nicht wie im Märchen "Sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage". Nein... da heißt es "Aber ich will dir ja keine Angst machen" begleitet von einem süffisanten Lächeln.

Das macht mir alles nichts aus. Ich lächle ich mich hinein. Ich bin schließlich nicht blauäugig, blöd oder habe einen romantisch Babyschleier vor Augen. Ich weiß durchaus, dass ich an meine Grenzen gebracht werde... dass viele Tränen fließen werden... dass ich oft hilflos da stehen werde und nicht weiß, was ich machen soll. In meinem jetzigen Leben habe ich durch Erfahrungen Routine bekommen. Diese Routine gibt mir Sicherheit, die bisherigen Probleme zu bewältigen. Was allerdings nun auf mich zukommt, kann und will ich nicht abschätzen. Vor allem werde ich nicht in Panik verfallen. Nicht jetzt... und ich denke, später auch nicht. Ich bin nicht die erste Frau, die zum ersten Mal entbindet. Ich habe eine liebe Hebamme, Familie und Freunde, die ich fragen kann. Außerdem gibt es ja auch noch so etwas wie Intuition, ja eben Bauchgefühl. Schließlich habe ich auf meinem Kinderwunschweg auch einiges über mich selbst gelernt. Darauf vertraue ich. Auf mich und auf meinen Mann. Den gibt es ja auch noch.

ABER was wirklich nervt... und ich denke, das ist sowas von typisch deutsch: Fast jeder bringt irgendwann den Satz "Dann braucht ihr aber ein neues Auto". DAS kann ich echt nicht mehr hören. Keiner fragt nach Kinderbetten. Nein, das Auto, das ist wichtig. Ich seh´ gar nicht ein, jetzt ein neues Auto zu kaufen. Für was? Wir waren damals drei Kinder und meine Eltern hatten einen R5. Ja, später hat sich Papa auch mal einen Kombi gekauft. Aber ich glaube, das war eher für sich und nicht unbedingt für die Kinder. Ich hatte mit meiner Schwester zusammen ein Zimmer bis meine Schwester 17 Jahre alt war. Samstags war Badetag für alle und ja, wir haben nicht nach jedem Kind das Wasser gewechselt. Ich bin in den 70er Jahren groß geworden. Hat mir das geschadet? Glaube nicht.

Warum wird heute aus alles so ein Drama gemacht? Bestimmt ist ein Touran praktischer. Keine Frage? Aber mal ehrlich... ich in einem Touran? Das wäre wie Hanni und bügeln (das mache ich NIE) oder wie Hanni und fahrradfahren (auch das mache ich nie, hier ist aber das "nie" schon klein geschrieben) oder eben wie Hanni und Mainstream. Ich war schon immer anders... ich hatte früher schon meine Balkonkästen innen am Balkon hängen und nicht außen. Schließlich wollte ich ja die Blumen sehen und habe sie nicht für die Nachbarn hingehängt.  Wir werden eine Lösung finden, die keinen Touran beinhaltet und meine Kinder trotzdem von A nach B transportiert. Erstmal werden die bestehenden Mittel ausgereizt.

Gleiches gilt zum Thema Kinderzimmer. Wir kaufen kein Kinderzimmer. Ich habe zwei schnuckelige Kinderbetten in Aussicht. Gebraucht. Und wir haben eine wunderschöne alte Kommode mit Marmoraufsatz. Hier kommt eine Wickelauflage drauf und schon haben wir ein superschönes Kinderzimmer.

Ich war schon immer etwas schrullig im Sinne von "einfach anders". Unser Haus ist 60 Jahre alt und über all knarrt und quietscht es. Und so ist auch mein Leben. Es darf knarren und quietschen. Das macht es für mich so lebenswert und liebenswert...Etwas anderes würde nicht zu mir passen.

Ansonsten...was soll ich sagen? Mir geht es prima. Ich merke zwar, wie ich immer langsamer werde und daran muss ich mich erst gewöhnen. Aber ich finde es toll...dieses Schwangersein.

Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag
Eure Hanni

PS: Die Beeren können jetzt übrigens am Busch hängen bleiben, weil sie überreif sind. Gibt es dieses Jahr eben keinen Johannisbeersaft, dafür haben die Vögel schon mehr davon. Tja...man kann nicht alles haben.

PPS: Ich hatte heute morgen schon wieder ein Zwillingsfrühstücksei. Also ein Ei mit zwei Eigelb. Das geht mir schon seit mehreren Wochen so. Ich glaube, ich muss den Bauer mal fragen, ob er mir die Henne vorstellen kann. Wir sind bestimmt seelenverwandt.



Samstag, 2. August 2014

Pränata...äähh...irgendwas...


Schon allein dieses Wort... Pränataldiagnostik...macht einem doch schon Angst. Oder nicht? Gibt es denn dafür nicht ein schöneres Wort, so wie etwa "Vorher-mal-geguckt-wie-es-geht-Untersuchung". Ist das nun Fluch oder Segen?

Ich kann hier nur für mich sprechen, quatsch schreiben. Jeder sollte sich für sich selbst seine Gedanken machen. Schließlich muss auch jeder selbst mit den Konsequenzen leben. Jeder wünscht sich na klar gesunde Kinder. Doch jeder, der solche Untersuchungen machen lässt, muss sich im Vorfeld klar sein, dass vielleicht das Ergebnis nicht unbedingt schön ist. Wie geht man mit der Aussage um: Ihr Kind ist mit einer Wahrscheinlichkeit von xy behindert?

Ich denke immer, ein Leben muss lebenswert sein. Doch wann ist es das und wer entscheidet das?

Ich bekomme Kinder in einem recht hohen Alter. Die Zeit, die mir mit meinen Kindern verbleibt, ist also etwas kürzer als wenn man Kinder in jungen Jahren bekommt. Wenn ich nun das Pech hätte und meine Kinder wären stark behindert, also würden eigentlich nie selbständig werden, kann ich nur eine geringe Zeit für meine Kinder da sein. Zudem hätte ich wahrscheinlich jedesmal, wenn ich sie anblicken würde, ein schlechtes Gewissen, dass ich ihnen das angetan habe.

Wenn man nun wüsste, wie schwer ein Kind behindert ist, dann würde ich mich im schlimmsten Fall gegen das Kind entscheiden. Zum Wohle des Kindes und auch zum Wohle von mir. Krass, oder? Da warte ich jahrelang darauf, schwanger zu sein und dann würde ich das Kind nicht wollen. Aber wie oben schon erwähnt. Ich glaube einfach, ein Leben muss lebenswert sein. Und jetzt kommt die kontroverse Frage: Wie lebenswert ist es, nie laufen zu können, und nie spielen zu können, und nie reden zu können und vor allem nie allein sein zu können? Wenn mir jemand sagen könnte, dass mein Kind nur so ein bisschen behindert ist, also es könnte laufen, sprechen, spielen und irgendwann selbständig sein. Doch das kann einem keiner sagen. Eben nur die Wahrscheinlichkeit, dass eine Behinderung vorliegt kann man erkennen. Und nebenbei bemerkt, ist das nur eine Wahrscheinlichkeit. Keine Gewissheit. Ist doch kacke.

Dann wäre bei mir noch die Frage: Was ist, wenn nur eines behindert ist und das andere nicht? Könnte ich im schlimmsten Fall ein gesundes Kind opfern nur weil ich kein behindertes möchte? Ich möchte niemals in meinem Leben vor so einer Entscheidung stehen. Niemals.

Andererseits ist es aber auch gut zu wissen, wenn tatsächlich etwas wäre. Denn dann könnten bei der Geburt gleich die nötigen Vorkehrungen getroffen werden, z.B. bei einem Herzfehler. Und im Falle einer Behinderung könnte man sich seelisch auf die Zeit nach der Geburt vorbereiten.

Ich stelle hier einfach mal so viele Wenn´s und Aber´s in den Raum. Wie gesagt, es muss sich jeder selbst seine Gedanken machen...und mit den Konsequenzen leben. Ich möchte niemals im Leben vor so einer Entscheidung stehen. Doch wenn man solche Untersuchungen macht, sollte man sich im Vorfeld eben diese Fragen gestellt haben.

Ich hatte das Glück, dass beim letzten Ultraschall die Babys so schön dalagen, dass man zumindest bei der Nackenfalte keine Auffälligkeiten gesehen hat. Somit sparen wir uns schon diese Sorge. Ich möchte hier auch gar nicht weiter testen sondern vertraue jetzt einfach mal darauf, dass schon alles gut gehen wird. Ein Organscreening werden wir noch machen lassen. Und mein Doc schaut jedesmal schnell mit dem Ultraschall ob es den zweien gut geht. Das reicht.

Und wie geht es mir? Blendend. Ich habe soeben die 14. SSW erreicht. Keine Blutungen. Keine größeren Beschwerden. Bin nur etwas kurzatmig und langsam. Außerdem bin ich seit gestern komplett medikamentenfrei. Ich nehme nur noch so ein Nahrungsergänzungsmittel für Schwangere.
Und ich bin glücklich. Vermutlich laufe ich mit einem ständigen Lächeln herum. Mein Bauch wächst so vor sich hin und ich habe bereits die 60 kg-Marke gesprengt. Soooo schwer war ich noch nie im Leben. Aber ich bin ja auch zu dritt.

Bis bald
Eure Hanni

PS: Die Beeren hängen übrigens immer noch am Strauch...



Sonntag, 27. Juli 2014

Das ewige Thema


Ich bin ein sehr entspannter Mensch. Um mich aus der Ruhe zu bringen, braucht es normal schon viel. Nur an manchen Tagen bin ich halt einfach nur mal Mädchen und sensibel. So eben wie gestern. Und was bringt mich dann an den Rand des Wahnsinns? Nein...keine finanziellen Sorgen, kein Schmerz, kein anderer Verkehrsteilnehmer, sondern mein über alles geliebter Mann und seine Tiefenentspannung.

Ich bin es von mir gewohnt, dass ich locker 50 Stunden im Büro runterreiße, nebenher täglich koche, Samstags den Haushalt schmeiße, einkaufen gehe, mich um meinen Garten kümmere, die Wäsche mache und noch am Sonntag morgen im eigenen Büro was wegschaffe. Alles in allem gibt das dann ein Zeitfenster für Freizeitaktivitäten, wie Freunde und Familie besuchen oder selbst mal aufs Sofa liegen, welches sich auf Sonntagnachmittag beschränkt. Zum Vergleich...mein Mann bringt den Müll raus und tut staubsaugen. Ist nicht schlimm. Das macht mir normal nichts aus. Doch das geht so nicht mehr.

Ich merke, wie ich langsamer werde. Ich schaffe es nicht mehr auf 50 Stunden im Büro. Mich treibt meist der Hunger früher heim. Also sind es nur noch 45 Stunden. Ich brauche im Haushalt länger weil ich einfach öfter mal hinsitzen muss. Kurz um...es bleibt so viel liegen. Und gestern bin ich im Angesicht der ganzen liegengebliebenen Arbeit einfach mal in Tränen ausgebrochen.

Meine Putzfrau, die ich mir einmal im Monat gönne, hat mich zum zweiten Mal versetzt. Durch das feuchtwarme Wetter explodiert der Garten. Das Unkraut ist inzwischen höher als die Bohnen, die Johannisbeeren und Himbeeren sind erntereif und ich habe sehr viel davon. In meinem Büro liegen 10 Steuererklärungen und warten auf Erledigung. Und eigentlich möchte ich auch gerne mal am Nachmittag die Füße für eine Stunde hochlegen können. Ich kann mich aber nicht entspannen, wenn in jeder Ecke Arbeit lauert.

Und mein Mann? Schläft, solange ich einkaufen war. Ja...wir waren am Vorabend bei Freunden und sind spät heimgekommen. Aber ich war genauso spät im Bett wie er. Danach liegt er auf dem Sofa solange ich koche. Und als ich Wäsche waschen gehe, wandert er wieder aufs Sofa. Das war zuviel.

Ich glaube, es hat ihn mal kurz geschockt, als ich tränenüberströmt gerufen habe, "So geht das nicht weiter". Ich soll mich entspannen und meine Schwangerschaft genießen? Wann denn? Sonntags zwischen 16 und 17 Uhr? Er muss sich daran gewöhnen, dass künftig mehr Arbeit auf ihn zukommt. Er war auch derjenige, der unbedingt die ersten zwei Monate nach Entbindung mit mir zuhause bleiben möchte. Was denkt er denn, was er da zu tun bekommt? Ausschlafen und Spazieren gehen?

Nachdem ich mich beruhigt habe und wir darüber gesprochen haben, bin ich tatsächlich aufs Sofa verfrachtet worden und konnte ein Stündchen schlafen. Danach war die Wäsche gemacht und aufgeräumt. Ich hoffe, das hält an. Zumindest hat er heute schon vorgeschlagen, dass er auch mal alleine die Beeren ernten kann. Und ich weiß, dass er das gar nicht gerne macht.

Ich muss mich einfach daran gewöhnen, klar und deutlich zu sagen, was ich möchte. Und er muss sich daran gewöhnen, dass er künftig aktiver werden muss. Schließlich wollten wir beide diesen Schritt gehen. Und es war uns beiden klar, dass wir das alleine packen müssen. Ohne Unterstützung von außen. Aber wir sind schon seit 24 Jahren ein Team. Das ist für uns einfach nur eine neue Herausforderung.

Eure Hanni
wieder tiefenentspannt

Mittwoch, 23. Juli 2014

Umzug


Es ist soweit. Ich beantrage hiermit offiziell einen Umzug. Wie jetzt, Umzug? Ja...mein Blog wird bei den Blogschwestern als Kinderwunschblog geführt. Aber aus meinem Wunsch wurde Wirklichkeit. Daher möchte ich gerne umziehen zu den Schwangerschaftsblogs. Ich rücke auf...Richtung Babyblog.

Heute war die erste von drei Ultraschalluntersuchungen, die mir als Holzklassen-Kassen-Patient zustehen. Und es war die erste über den Bauch. Nicht mehr mit der Vaginalsonde.

Was soll ich sagen? Ich habe mal wieder geheult. Ich habe echte Wunder in mir. Alles dran. Alles hübsch. Wir haben Finger, Arme, Beine und sind wunderschön. Und wir haben Nasen. Meine Babys haben so süße Nasen. Das Königskind im Obergeschoss hat uns sogar gewunken. So richtig. Hallo Mama...Hallo Papa...Hallo Onkel Doktor. Da war es um mich geschehen. In mir, in meinem Bauch lebt jemand, der mir winkt. Das ist unbeschreiblich. Auf diesen Moment habe ich so lange gewartet. Da müssen sie ja laufen, die Tränen.

Die zwei lagen auch gerade so schön da, dass er gleich mal nach der Nackenfalte geschaut hat. Es war keine Nackentransparenzmessung. Aber er meinte, eigentlich könnten wir uns die sparen. Es gibt keinerlei Auffälligkeiten. Und das hat er mehrmals betont. Auch meine anderen Werte sind super. Mein Röteltiter ist auch in Ordnung. Also alles in allem eine unspektakuläre normale Schwangerschaft. Und weil das so ist, brauche ich auch erst in vier Wochen wieder kommen. Wie ganz normale Schwangere eben auch. Ist das nicht toll?

Eure normale Hanni



Samstag, 19. Juli 2014

Warum...

... ja, warum ist es eigentlich so schwer, etwas zu schreiben, wenn man glücklich ist?

Früher habe ich seitenlange Post schreiben können, und mich darin ausgelassen, wie unnötig ich mich fühle...wie unweiblich ich bin...wie ich auf der Suche nach dem Glück bin. Und nun? Nun sitze ich da, und alle Gefühle sollen mit einem Satz erledigt sein?

Ich bin glücklich.

Sind das nicht zu wenig Worte für dieses Gefühl? Ich versuche das mal zu beschreiben.

Wenn ich an mir herunterschaue, sehe ich eine kleine Kugel. Mein Bauch war bisher auch nicht wirklich flach, aber ich konnte ihn einziehen. DAS geht nun wirklich nicht mehr. Bisher, wenn ich an einem Spiegel vorbeigelaufen bin...oder an einem Schaufenster....habe ich immer einen kurzen Blick auf Frisur und Gesamtbild geworfen. Ganz flüchtig so am vorbeigehen. Gebt es zu, das machen viele. Jetzt aber fällt mein Blick nur auf meine Körpermitte. Meine Wunderkugel. Und schon huscht ein Lächeln über mein Gesicht. So als ob dieser Anblick sofort an meine Gesichtsnerven das Kommando gibt zu lächeln.

Vor kurzem hat jemand zu mir gesagt, dass das bestimmt ein tolles Gefühl ist...zu wissen, da wächst etwas in mir. Im ersten Moment habe ich gesagt, dass ich die Kinder ja noch gar nicht spüre. Aber eigentlich stimmt das nicht. Dieses Spannen, Drücken, Ziepen, dieser Blähbauch, dieses manchmal heiße Zwicken, das ist immer da. Manchmal nur leicht im Hintergrund, manchmal sehr präsent. In jeder Minute werde ich daran erinnert, dass in mir Leben heranwächst.

Ich kann dieses Wunder immer noch nicht ganz erfassen. Manchmal ganz unverhofft erwischt mich dieses Glück so heftig, dass ich einfach weine. Nicht schlimm. Ich bekomme mal schnell feuchte Augen. Meist wenn ich unser Lied höre "Wo es beginnt". Oder jetzt, hier beim Schreiben. Ob ich mich jemals an dieses Glück gewöhne?

Und dann auch noch doppeltes Glück. Ich habe mir immer zwei Kinder gewünscht. Und insgeheim auch Zwillinge. Kein Einzelkind. Ein Geschwisterchen hätten wir bestimmt nicht mehr hinbekommen. Und jetzt bekomme ich zwei auf einmal. Da ist es wieder...dieses Lächeln.

Hin und wieder schleicht sich allerdings Angst heran, dass mit den Kleinen etwas nicht stimmt. Aber warum sollte das so sein? Ich habe so lange auf diesen Moment gewartet und die Kleinen haben so viel auf sich genommen... Die sind stark. Eben echte Königskinder.

Gestern bin ich in die 12. SSW gekommen. Einfach so. Ohne Blutung, ohne Sensation. Ich werde nun noch eine Woche meine Medikamente so weiter nehmen und dann nach und nach reduzieren, oder wie der Fachmann sagt, ausschleichen. Und am Mittwoch wird es wieder spannend. Ich habe meinen nächsten Frauenarzttermin. Ich werde davor wahrscheinlich wieder rumzappeln und nervös sein. Denn irgendwie werde ich mich an diese Termin nie gewöhnen.

Aber auch das werde ich überstehen. Wir haben schon so viel gemeistert auf unserem Weg. Ich bin stark. Für mich, für meine Königskinder und für Euch.

Eure Hanni
überglücklich in die 12. SSW gerutscht

Samstag, 12. Juli 2014

Der heilige Gral


Dieser wundersame Kelch, der ewiges Leben und Glückseligkeit verspricht. Lange war er verschollen und für mich unerreichbar. Doch jetzt halte ich ihn in meinen Händen...

... Den Mutterpass...

Eigentlich dachte ich, es spielen die Fanfaren und Jubel bricht aus, wenn ich ihn erhalte. Ich dachte er blinkt und glänzt. Doch in Wirklichkeit war alles recht unspektakulär.

Ich durfte Pipi in einen Becher machen. Ich wurde gewogen. Mir wurde der Blutdruck gemessen. Dann musste ich noch ein paar Fragen beantworten und er wurde mir überreicht mit den Worten "Den müssen Sie jetzt immer bei sich tragen.". Keine Fanfaren und kein Blingbling.

ABER... Egal! Ich bin trotzdem so stolz auf mich und meinen Körper. Nach fast sieben Jahren Kinderwunsch halte ich meinen ersten eigenen echten Mutterpass in den Händen. Mit meinem Namen drauf.

Das einzige was kurz meine Freude getrübt hatte, war mein Röteln Titer. Bei meinem Impfpass wurde festgestellt, dass mir evtl. eine Rötelnimpfung fehlt. Bei mir wurde wohl damals keine Auffrischung gemacht. Mein Titer wird jetzt noch einmal neu bestimmt. Vermutlich ist mein Impfschutz nicht ausreichend. Das wurde bei meiner Aufnahme in der Kiwu zwar bereits gemacht und ich glaube mein Wert lag damals bei 13. Nunja... ich arbeite nicht im Kindergarten und habe auch so gerade wenig mit Kleinkindern zu tun. Ich habe die letzten 42 Jahre keine Röteln bekommen, warum sollte das jetzt der Fall sein? Genau so sehe ich das übrigens auch mit Toxoplasmose. Ich habe keine Antikörper. Aber esse seit Jahren gerne mein Steak medium, habe eine Katze und arbeite ohne Handschuhe im Garten. Ok...ich esse jetzt kein Steak mehr, weil well done geht gar nicht. Und Handschuhe trage ich jetzt bei der Gartenarbeit. Das liegt aber auch an den vielen Ameisen, die dieses Jahr meinen Garten bewohnen. Ja und Mietzie ist sowieso ein Freigänger. Das heißt wir haben gar kein Katzenklo.

Ich bemühe mich, diesen ganzen Krankheiten und Gefahren, die in der Schwangerschaft in jeder Ecke lauern, nicht so viel Gewicht zu geben. Ich bin jetzt nicht fahrlässig und blauäugig. Nicht falsch verstehen, aber ich will mich nicht verrückt machen lassen. Mein Mann hat gestern gesagt "Denen geht es gut bei dir, was soll da passieren?". Daran halte ich mich fest wenn mal wieder so ein dummer Gedanke kommt: Was ist mit Trisomie 21 oder 17 oder Gaumenspalte oder... oder... oder... ?
Meinen Babys geht es gut. Habt ihr gehört da unten? Euch geht es gut!

Mein Bauch wächst jedenfalls schon enorm. Die, die es wissen, sehen ihn schon. Die, die es nicht wissen, werden wahrscheinlich denken, ich stehe gerade gut im Futter. Mich freut das. Ich schaue gerne in den Spiegel. Wenn ich schon nicht sehen kann, was in mir so passiert, dann genieße ich wenigstens meine wachsende Kugel.

Viele liebe Grüße
Eure Hanni
mit den Königskindern und Mutterpass

Sonntag, 6. Juli 2014

Prioritäten


Meine Mutter sagt immer: "Du kannst alt werden wie eine Kuh und lernst jeden Tag dazu!" Daran muss ich gerade immer mal wieder denken. Denn auch ich stecke in einem Lernprozess. Ich muss lernen, dass meine Prioritäten sich nun verschieben.

Das mag für manche vielleicht seltsam klingen. Aber bisher war meine Prioritätenrangliste klar definiert. Schatz...Geschäft...lange nichts...Familie und Freunde. Ja, so bin ich. Meine Arbeit ist mir immer wichtig gewesen und ist sie auch jetzt noch. Oft genug habe ich private Verabredungen rund um meine Geschäftstermine gelegt. Meine Arbeitszeit beträgt niemals nur 40 Stunden. Ich vermisse nichts und ich habe nicht das Gefühl, gestresst zu sein und zu wenig Zeit mit mir selbst zu verbringen. Die freie Zeit die ich habe, verbringe ich mit meinem Mann und bin glücklich.

Doch jetzt ist es an der Zeit, die Rangliste neu zu sortieren. Da gibt es nun einen Punkt "Schwangerschaft" und später einen Punkt "Familie", die einen Platz in meiner Prioritätenliste brauchen. Zwangläufig muss hier das Geschäft nach hinten rutschen. Doch so einfach ist das nicht. Klar, ich habe jahrelang nun für diesen Moment gekämpft. Aber dennoch ist momentan das Geschäft noch meine Lebensgrundlage. Schließlich kommt daher ein nicht unbeträchtlicher Teil unseres Familieneinkommens. Und solange die Königskinder noch nicht das Licht der Welt erblickt haben, muss ich die Grätsche "Schwangerschaft und Geschäft" irgendwie hinbekommen.

Mein Chef ist inzwischen informiert. Nach ungefähr 24 Stunden ist das auch irgendwie bei ihm angekommen. Denn solange hat er wohl gebraucht, um diese Info zu verdauen. Aber wir konnten einen Tag später ganz normal darüber reden, wie es nun weiter gehen soll. Wir sind eine kleine Firma und nur wenige Personen besetzen "Schlüsselpositionen". Ich bin seit 25 Jahren in diesem Laden. Er nannte mich liebevoll "La Mama" für die Firma und das wird nicht einfach zu ersetzen sein. Denn ich möchte mindestens ein Jahr ausscheiden. Ich pack das auch nicht anders und ehrlich gesagt möchte ich es auch so. Ich freue mich auf meine neue Aufgabe. Es geht nunmal nicht, alles für die Firma zu geben und zuhause auch voll da zu sein. Und mit zwei kleinen Rackern schon gar nicht. Ich möchte voll und ganz für meine Königskinder da sein. Schließlich hatten die zwei einen langen Weg zu uns.

Dummerweise hat genau einen Tag nach meiner Nachricht eine weitere Vollzeitkraft verkündet, lieber in Kur zu gehen und einen auf Nervenbündel zu machen. Was mir im ersten Moment wieder das Gefühl beschert hat "Klasse...und ich lass die anderen jetzt auch noch hängen".  Aber halt stopp... hier setzt unter anderem mein Lernprozess ein. Ich weiß, dass die anderen es nicht so sehen. Ich weiß, dass es auch nicht so ist. Die "anderen" sind im übrigen meine großen psychischen Stützen, die mich die letzten Jahre durch so manches Tal getragen haben. Die wissen, dass ich niemanden einfach so "hängen" lassen würde. Und nüchtern betrachtet, ist diese Situation für unser Geschäft die Möglichkeit, aufzuräumen. Am besten wird die Frau "Psycho" gleich mit entsorgt, denn auf sie war noch nie Verlass. Montag ist nun erst einmal Krisensitzung.

So wird die nächste Zeit langsam die Priorität "Geschäft" weit nach hinten schleichen und die Priorität "Familie" ganz nach vorne huschen. Die zwei werden bestimmt nicht leicht aneinander vorbeikommen und es wird die eine oder andere Träne fließen, aber ich lerne ja jeden Tag dazu.

Und ich freue mich drauf. Ich betrachte (ohne Witz) jeden Tag das letzte Ultraschallbild. Klein-Hanni im Untergeschoß sieht schon so richtig nach Baby aus. Dabei ist sie ja erst ein Gummibärchen. Es ist und bleibt ein Wunder. Ich liebe die zwei jetzt schon und dafür gebe ich mein "altes" Leben gerne auf. Und schon läuft wieder ein Tränchen...

Schnief
Eure Hanni
mit der Gummibärenbande im Bauch


Mittwoch, 2. Juli 2014

Alles hübsch...


...da unten. Alles bestens.

Ich war heute zum ersten Mal bei meinem neuen Gynäkologen. Und ich muss sagen, wir passen zusammen. Er sieht das alles ziemlich locker, auch wenn ich schon 42 bin. Ich bin schwanger und nicht krank! Wunderbar. So sehe ich das auch. Ich kann ziemlich viel machen und brauche keine Angst um meine Königskinder haben.

Die zwei haben es sich gemütlich gemacht. Auf dem Ultraschall sah es aus wie ein Puppenhaus. Im ersten Stock wohnt Königskind Nr. 1 und rekelte sich entspannt im Seitenprofil und eine Etage drüber, im OG, hat Königskind Nr. 2 geschlafen. Beide wunderhübsch. Beide zeitgerecht entwickelt mit 19 mm bei SSW 8+5. Ich hab´s jetzt nicht in einer Tabelle nachgelesen. Ich vertraue einfach mal dem Onkel Doktor. Mir wurde noch Blut abgenommen, damit mein Mutterpass vorbereitet werden kann. Und dann...endlich...nächste Woche darf ich ihn abholen. Ab da bin ich offiziell werdende Mutter. Wir sind so stolz auf unsere zwei Gummibärchen...so haben sie heute ausgesehen... wie zwei Gummibärchen. Und ich liebe Gummibärchen. Mehr als Schokolade.

Die Medikamente soll ich alle so weiter nehmen. Also:

Prednisolon 10 mg 1-0-0
Progynova 1-1-1
Famenita 200 mg 1-1-1
Clexane 40 mg 0-0-1
Folsäure 800 myg 0-0-1

Bleibt mir also die Spritzerei noch eine Weile erhalten. Aber ich bin gut. Ich habe bisher nur links eine Stelle, die jedes mal nachblutet und immer blau wird. Rechts ist alles bestens.

Schwangerschaftsanzeichen? Die Brust, ja die tut weh. Aber sonst? Seit gestern ereilt mich hin und wieder ein kleiner Würgeanfall. Und das neue Parfum meiner Kollegin...bah... das geht gar nicht. Schwindelig? Bisher nichts. Ab und an mal ein heftiges Ziehen im Unterleib. Aber nur kurz. Dazu meint mein Gyn, alles ist gut. Die Gebärmutter ist von der Größe einer Walnuss zur Grapefruit gewachsen. Und das etwas schneller als normal, weil da ja zwei Platz brauchen. Aber solange der Schmerz wieder nachlässt, sobald ich mich hinsetze oder lege, ist alles ok.

Als nächstes habe ich vor, meinem Chef morgen die "frohe Botschaft" zu überbringen. Wir haben am Freitag Betriebsausflug und da wird gewandert. Ich möchte nicht, dass ich dort evtl. schwächel und er von nichts eine Ahnung hat. Daher wird er morgen erfahren, dass ich Mama werde. Bin schon jetzt gespannt, wie sein Gesicht entgleist, wenn ich ihn frage, ob ich noch zwei Personen zum Betriebsausflug mitbringen darf.

Bis dahin
Eure Hanni mit den Königskindern, die aussehen wie Gummibären


Sonntag, 29. Juni 2014

Mich gibt es zweimal



Auf der einen Seite bin ich Hanni, die Mutige!
Ich glaube ganz fest an meine zwei Babys. Alles ist gut. Alle sind gesund. Das Glück ist auf meiner Seite und ich bin neugierig auf die Zukunft. Ich könnte die Welt umarmen.

Doch da hinten im Eck sitzt die andere Hanni, die Ängstliche!
Von jetzt auf gleich ereilt mich die Angst, dass etwas nicht stimmt. Ich habe immer noch keine wirklichen Anzeichen, schwanger zu sein. Ok, die Hosen passen nicht mehr. Aber ich esse gerade auch sehr gerne. Ich bin einfach zu sehr Kopfmensch. Mit dem Glauben an gewisse Dinge tue ich mich schwer. Ich brauche immer Beweise. Fakten!

Doch die gibt es nicht. Die kann mir niemand geben. Ich muss lernen, wieder zu vertrauen. Das ist schwer nach den ganzen Fehlschlägen der letzten Jahre. Es ist für viele Schwangere nicht einfach. Aber für Kinderwunschfrauen noch mehr. Denn... wir wissen zu viel. Wir kennen zu viele Fälle, in denen es schief gegangen ist. Ich habe selbst schon oft genug erfahren, wie es ist, wenn man gerade anfängt, hoch zu fliegen und dann wie Ikarus abzuschmieren. Doch da muss ich durch...aber wie?

Ich kann nicht den ganzen Tag rumflennen und jammern. Davon wird es nicht besser. Ich sage mir immer wieder, alles ist gut und streichle meinen Bauch. Ich habe keine Blutungen, alles bestens. Nur noch drei Tage, dann habe ich die nächste Vorsorgeuntersuchung. Mein Mann kommt mit, denn ich überlebe es nicht alleine, wenn auf dem Ultraschall kein Herz mehr schlagen sollte. Aber warum sollte das der Fall sein? In den seltensten Fällen passiert so etwas. Meine Werte waren alle super gut. Na... merkt ihr, wie die zwei Hannis mir den Tag schwer machen? Die eine sagt "alles gut" und die andere sagt "jaja...und wenn nicht?". Die können vielleicht nerven die zwei.

Woher kommt dieses Vertrauen, dass manche Menschen uneingeschränkt an den Tag legen können? Dummheit? Drogen? Der Glaube an Gott? Der Glaube daran, dass alles seinen Weg geht, auch ohne mein Zutun? Hallo...ich bin Steuerfachangestellte... Keine Buchung ohne Beleg... Keine Abzugsfähigkeit ohne Nachweis... !

Aber das Leben besteht nun mal daraus, dass alles im Wandel ist. Nie bleibt etwas gleich. Und das ist auch gut so. Man muss sich ständig neuen Situationen stellen, um nicht schrullig zu werden. Also... liebe ängstliche Hanni, schön, dass du da bist, aber von dir lasse ich mir den Tag nicht vermiesen.

Bis bald
Eure Hanni und
Eure Hanni

Sonntag, 22. Juni 2014

Christophine Kolumbus


Als Christoph Kolumbus damals zum ersten Mal die neue Welt betrat, kam er sich bestimmt genauso vor wie ich gerade. Mal abgesehen davon, das Christoph Kolumbus Amerika gar nicht entdecken wollte, denn damit hat ja niemand gerechnet, das da so ein Kontinent rumschwimmt. Aber nun gut, er hat es getan und betrat Neuland. Wie ich...

Ich entdecke gerade mein persönliches Wunder-Neuland. Denn bei meinen ganzen Kinderwunschbehandlungen habe ich es noch nie so weit geschafft. Von nun an kann ich nicht mehr sagen "Also letztes Mal war dieses...oder jenes..". Nein, denn von dem Tag an, als ich die Herzen schlagen sah, ist alles neu. Zwei gesunde Herzen mit den besten Voraussetzungen. Meine Königskinder!

So langsam kommt diese Info auch bei mir an. Ich bin schwanger. Ich bekomme Zwillinge. Ich werde Mama und mein Schatz wird Papa.

Das erste was ganz neu ist:
Ich bin entlassen. Meine Kinderwunschklinik hat mir meinen Abschlussbericht für meinen "normalen" Frauenarzt zugeschickt. Mit einem lachenden und mit einem weinenden Auge nehme ich Abschied von ganz lieben Menschen, die mir in dieser schweren Zeit so sehr ans Herz gewachsen sind. Während 16 ICSI´s habe ich dort unzählige Taschentücher vollgeheult, diverse Nervenzusammenbrüche überstanden, habe Schokolade und Tee bekommen. Aber was ganz wichtig für mich war, ich war nicht nur Patient xy sondern ich wurde ernst genommen. Ich habe meinem Doc versprochen, meinen Bauch hin und wieder zu präsentieren. Falls mich jemand fragen sollte, wohin er mit Kinderwunsch gehen soll, werde ich demjenigen meine Praxis ans Herzen legen. Falls also jemand aus dem südlicheren Teil Deutschlands auf der Suche ist, kann er mich gerne per Email kontaktieren.

Das zweite Neue:
Ich habe mir einen neuen Gynäkologen gesucht. Nachdem mich mein bisheriger Gyn nach so vielen Jahren der Treue mit dem Satz "Na dann haben Sie halt keine Kinder, wo liegt das Problem?" abgefertigt hatte, braucht er sich nun auch nicht um meine Schwangerschaft bemühen. Zumal er meinte, dass er solche Problemfälle lieber den Spezialisten überlässt. Selber schuld! Am 02. Juli habe ich meinen ersten normalen Termin bei meinem neuen Arzt. Wie andere Schwangere eben auch, werde ich zum ganz normalen Gynäkologen gehen. Ich werde mit ganz normalen Patienten im Wartezimmer sitzen. Ich...ganz normal...wie wenn es so sein sollte.

Durch die Tatsache, dass ich mich künftig auf Neuland bewege, macht mir gerade nichts Angst. Ich analysiere zwar immer noch nach jedem Wischen das Toilettenpapier. Aber eigentlich erwarte ich nichts anderes als blütenweißes Papier. Dieses dumme gemusterte Toilettenpapier mit den ROTEN Blumen habe ich aussortiert. Das war mir zu stressig.

Ich habe mir auch eine App geladen. Das fand ich schon ziemlich mutig. Ich lasse also den Gedanken "schwanger sein" zu und lese gerne in meiner App jeden Tag was es Neues im Unterleib gibt. Beim Essen denke ich nach, was alles drin ist und entscheide mich gerne mal für die gesündere Variante. Ich trage jetzt schließlich die Verantwortung für drei Menschen.

So lebe ich nun in die Tage und bin einfach nur glücklich.

Eure Hanni
SSW 7 + 2


Dienstag, 17. Juni 2014

Eins... Zwei... oder Drei...


...ob ihr richtig steht oder nicht, sagt euch gleich das Licht.

Kennt ihr das noch? Michael Schanze...

Diese Gedanken haben mich jedenfalls heute, gestern, vorgestern, ach was erzähle ich, die letzten zwei Wochen täglich verfolgt. Und heute endlich die Erlösung:

ZWILLINGE

Wir waren beide unfassbar gerührt. Ich hab so weinen müssen und selbst mein Mann hat geweint. Zwei Babys in meinem Bauch!

Zu den Fakten:

Baby No 1
0,51 cm

Baby No 2
0,48 cm

Beide haben einen Herzschlag von 130 pro Minute. Bei beiden sieht man schon das Blut zirkulieren. Beide haben Platz. Beiden geht es gut. Ich konnte sogar schon den Herzschlag hören.

Ich kann noch gar nicht beschreiben, wie ich mich fühle. Ich bin so unendlich glücklich.

Welcher der drei es nicht geschafft hat, wissen wir nicht. Aber aus meinen heiligen drei Königen sind zwei echte Wunder geworden. Wie soll ich sie nur nennen? Caspior und Melchasar? Egal... es sind meine persönlichen Wunder!

Eure Hanni

Sonntag, 15. Juni 2014

Die nächste Woche...

... ja, die wird so einiges mit sich bringen.

Ich starte in die Woche mit meiner neuen Frisur. Die aber so neu gar nicht aussieht. Wir haben uns für Haubensträhnchen in meiner normalen Haarfarbe entschieden. Ich bin haselnussbraun...oder war ich damals mal... Wir hatten unheimlich viel Spaß, weil ich so was von dämlich aus sah, mit dieser Plastiktüte auf dem Kopf. Aber die Idee war klasse. So hat die Farbe meine Kopfhaut gar nicht berührt. Jetzt stehen nur noch vereinzelt graue Nester und nicht mehr dieser drei cm breite durchweg graue Balken am Ansatz. Damit kann ich die nächste Zeit gut leben.

Das nächste Ereignis steht vor der Tür...der erste Schall. Einerseits bin ich total entspannt. Bei diesen Topwerten erwarte ich jedenfalls eine intakte Schwangerschaft. Andererseits werde ich wieder unsicher. Was da noch alles schief gehen kann...Ich bemühe mich, diese Gedanken sofort wieder zu verbannen. Ich habe es nicht mehr in der Hand. Aber Gedanken können fies sein. Aus dem Nichts steht plötzlich vor meinem geistigen Auge: "Fliege ich zu hoch? Werde ich allzu schnell wieder ausgebremst?" Es braucht schon Kraft, sich dagegen zu wehren und diesen Gedanken den Finger zu zeigen. Aber momentan klappt es ganz gut.

Dann werde ich tatsächlich nächste Woche ein Jahr älter. Ich habe seit ein paar Jahren den Sinn von Geburtstagsfeiern für mich verloren. Ich weiß nicht, warum ich mich feiern sollte. Ich finde mich nicht so wichtig, dass ich mich hochleben lassen brauche. Das kommt vielleicht auch daher, dass die letzten Jahre für mich nicht wirklich leicht waren und ich mit meiner Person ziemlich auf Kriegsfuß stand. Oder stehe...da bin ich mir noch nicht sicher. Prinzipiell mag ich mich. Das ist schon mal gut. Aber was ich auch die letzten Jahre praktiziert habe, werde ich beibehalten. Ich bin Geburtstagsflüchtling. Wir...also mein Mann und ich... gönnen uns einen schönen Tag und verlängern gleich noch das Wochenende. Die Landbollen machen Stadturlaub! Uiuiui...Mal wieder U-Bahn fahren und die Großstadtluft schnuppern.

Und nebenbei noch mal eine neue Erfahrung. Wir besuchen zwei Menschen, die mir im letzten Jahr unendlich ans Herz gewachsen sind. Wir kennen uns nur aus der Ferne....per Telefon...per WhatsApp...auf Fotos...auf Voicemails... aber umarmen konnten wir uns noch nie in echt. Wir sind gemeinsam im letzten Jahr durch gute und schlechte Zeiten marschiert. Es hört sich doof an, aber ich glaube, diese Freundschaft ist wirklich echt. Und wer von mir das Prädikat "Freund" erhält, sitzt tatsächlich in meinem Herzen. Dieses Prädikat verteile ich nicht leichtfertig.

Zeitgleich mit mir feiert "Hanni" ihren ersten Geburtstag. Hanni allerdings hat wirklich einen Grund zu feiern. Sie wurde mit meinem Blog geboren und war mir im letzten Jahr eine große Stütze. Und ihr...ihr Leser, ob nun still oder nicht still; bekannter- oder unbekannterweise... ohne euch hätte ich diesen Teil von mir nicht so weit entwickeln können. Ihr habt mir oft neue Denkweisen beschert; wart bei mir, wenn es mir schlecht ging; und freut euch gerade mit mir über meinen neuen Zustand "schwanger".

Danke für über 80.000 Aufrufe!
Danke für über 900 Kommentare!
Danke, dass ihr Hanni zu einem Teil von mir gemacht habt.
Danke, dass Hanni ein Teil von euch werden durfte.
Danke, dass ihr so mit mir mitfiebert.

Ich bin unheimlich stolz auf Hanni und freue mich so sehr, dass aus meiner Geschichte, Hoffnung für euch entsteht und alles irgendwie nun einen Sinn macht.


Liebe Grüße
Eure Hanni, die übrigens immer noch auf irgendwelche Schwangerschaftsanzeichen wartet

Mittwoch, 11. Juni 2014

Wieviel Eitelkeit ist erlaubt?


Ich bin bald 42 Jahre alt. Allein diese Tatsache ist schon unglaublich. Kinder, wo ist die Zeit hin? Aber eben diese 42 Jahre fordern ihren Tribut. Ich bin grau. Also halt auf dem Kopf. Ich habe graue Haare. Bisher war das ja kein Problem. Bisschen Farbe und schwups...sieht Frau Hanni wieder aus wie in den Jungbrunnen gefallen.

So...nun ist aber Frau Hanni schwanger. Auch diese Tatsache ist immer noch unglaublich, aber meine Blutwerte sagen eindeutig schwanger. Jetzt ist es aber so, dass man in der Schwangerschaft nicht nur für sich die Verantwortung trägt, sondern auch noch für ein oder zwei oder drei (oh mein Gott) Kinder. Und Farbe ist verboten. Sagt mein Arzt, sagt meine Frisörin, sagt Dr. Google.

Nun sitze ich hier und überlege, wieviel Eitelkeit eine Schwangerschaft vertragen darf. Ist das nicht blöd? Jahrelang wollte ich schwanger werden und nun mache ich mir wegen meiner Kopfvergrauung Gedanken. Eigentlich könnte man nun sagen, ich sollte der glücklichste Mensch auf Erden sein und mein ergrautes Haupthaar mit Stolz tragen. Andererseits fühle ich mich aber noch so unschwanger, dass ich, wenn ich in den Spiegel schaue, jedesmal überlege, was ich tun kann.

Und ich kenne mich... ich werde das nicht aushalten, die rauswachsen zu lassen. Sollte ich nun in der Hölle schmoren für diese Gedanken? Ich würde nie etwas tun, was der Gesundheit meiner Babys Schaden zu fügen könnte. Ich ernähre mich gesund, rauche nicht, nehme keine Drogen, trinke keinen Alkohl und nichts davon vermisse ich oder fühle mich gar irgendwie eingeschränkt. Und dann kommt diese Todsünde daher: EITELKEIT!

Jetzt habe ich etwas gemacht, was ich eigentlich nicht tun wollte. Auf keinen Fall wollte ich meiner Frisörin sagen, dass ich schwanger bin. Zumindest nicht bevor meine Familie etwas weiß. Aber als ich letzte Woche meinen Termin abgesagt habe, weil mir "schlecht" war, hat sie wohl Lunte gerochen. Sie kennt mich einfach zu gut. NIEMALS würde ich freiwillig einen Termin beim Frisör absagen. Dafür bin ich tatsächlich zu eitel. Also hat sie einfach gefragt, ob ich schwanger sei und ich hab´s halt zugegeben (und hoffe auf ihr Frisörenehrenwort, dass sie es niemandem erzählt).

So... nun habe ich einen Plan B mit ihr ausgemacht. Ich bekomme Haubenstränchen. Und Sie cremt mir vorher die Kopfhaut gut ein. Ich wollte zwar nie wieder blonde Stränchen, aber ich lasse mich nun einfach mal überraschen wie es aussieht.

Trotzdem bleibt der fade Nachgeschmack...

Rieche ich etwa schon das Höllenfeuer für diese Todsünde? Ich bin mir so uneinig. Das kenne ich nicht von mir. Ich treffe normalerweise Entscheidungen...und trage die Konsequenzen daraus ohne Wenn und Aber. Und nun dieses Gefühlschaos. Wegen meinen grauen Haaren. Was ist nur los?

Liebe Grüße
Eure Hanni



Montag, 9. Juni 2014

Neuigkeiten


...ich war heute beim Bluttest.

Gestern bin ich mal kurz ins Zweifeln gekommen, ob meine Werte auch schön ansteigen. Ich habe von einer lieben Freundin einen Clearblue bekommen. Weil er übrig war... Weil ich Lust hatte, einen positiven Test zu pinkeln... Einfach so.

Blöd war nur, dass der mit Wochenbestimmung war und unerwarteter Weise "schwanger 2-3 Wochen" anzeigte. Ich hatte mit 3+ Wochen gerechnet. Aber nach kurzem Brainstorming mit meiner lieben S. und meinen Blogschwestern sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass ich zu viel erwartet habe. Pipitest ist halt nunmal nicht Bluttest.

Ich hatte heute sowieso Termin zur Blutabnahme und mein Sonnenschein in der Praxis hatte sogar schon die "Hormonmaschine" angeschmissen. Ich werde vermutlich nie entspannt zu so einem Termin kommen. Immer habe ich feuchte Hände, immer bin ich hibbelig. Zu viel ist schon passiert.

Aber was soll ich sagen? Ich bin immer noch schwanger. Aber sowas von schwanger. Mein HCG Wert ist ordentlich in die Höhe gehüpft... Über 10.000! Unglaublich. Leute, ich werde wohl echt Mama. Nächste Woche Dienstag wird es dann nochmal spannend. Bis dahin sollte man auf dem Schall was erkennen. Ich werde wieder feuchte Hände haben... Ich werde wieder hibbelig sein. Das hört wohl nie auf.

Liebe Grüsse
Eure Hanni

PS: Ich habe heute morgen schon ein Träne wegdrücken müssen. Danke liebe Lene und danke liebe Wünschdirwas. Wir kennen uns eigentlich nicht, sind uns aber im Herzen so nah. Und ich freue mich, dass ich in eurer "Mein Leben ist schön"-Serie eine Rolle spielen darf.