Samstag, 28. September 2013

Neid der Besitzlosen


 
Ich habe vor kurzem bei Trinchen´s Blog einen Beitrag zum Thema Neid kommentiert. Seit ein paar Tagen mache ich mir hierüber Gedanken. Verspüre ich Neid wenn ich einem Babybauch begegne? Ich habe die Tage genauer drauf geachtet. Vielleicht hat die Fremde vorhin beim Einkaufen gedacht, ich bin nicht ganz knusper, weil ich auf ihren Bauch gestarrt habe. Aber ich wollte bewusst wissen, was in mir vorgeht, wenn ich so einen schönen dicken Bauch sehe. Und was soll ich sagen...es ist nichts passiert. Ich bin weder in Tränen ausgebrochen noch habe ich die Frau hassen können.
 
Aber dann ist mir folgende Geschichte eingefallen:
Vor ein paar Monaten war ich auf einem Geburtstag. Unter den Gästen war ein Mädel, das ich nicht kannte. Nach ca. 15 Minuten hatte ich fast deren komplette Lebensgeschichte abbekommen..hach wie glücklich sie doch ist...hach wie toll ihr Mann ja ist…und erst das Kind…und hach dann machen wir noch ein zweites Kind… und hach und hach... Übrigens alles ohne Luft zu holen. Ok, sie hätte mir auch ein Messer zwischen die Rippen stechen können, ich weiß nicht, was mir lieber gewesen wäre. Ich hatte kurz zuvor mal wieder einen vorzeitigen Eisprung und somit eine abgebrochene ICSI erlebt. Konnte sie ja nicht wissen. Beim Heimfahren habe ich Rotz und Wasser geheult (und meine liebe Fahrerin hat alles abgekommen und hatte nicht mal Tempos im Auto tztztz).
 
War das Neid? Nein…das war Wut! Wut auf mich selbst. Wut auf meinen Körper und auf meine blöden Eierstöcke. Damit habe ich mehr zu kämpfen als mit Neid.
 
Warum sollte ich auf andere neidisch sein. Man sieht nie hinter die Kulissen. Es gibt sogar Menschen, die auf MICH neidisch sind. Ja, man glaubt es kaum. Da höre ich „Die Hanni, die kann sich das leisten, die hat ja auch keine Kinder“ oder „Sei froh, dass du keine Kinder hast…die machen nur Ärger“. Manche sehen nur das tolle Auto oder den tollen Fernseher. Muss ich mich jetzt dafür entschuldigen? Ich habe nun mal meist eine 50 Stunden-Woche und sitze am Sonntagmorgen noch im eigenen Büro, während andere im Biergarten sitzen. Klar mache ich das alles freiwillig und habe Spaß dabei.
 
Ich möchte damit nur sagen, dass hinter meine Kulisse auch niemand schauen kann...
Wenn ich mal wieder heulend im Eck sitze und nicht weiß, wo mir der Kopf steht…
Wenn ich mal wieder von meinem Leben enttäuscht wurde, weil mein Leben ohne Kinder nicht meine Entscheidung war…
Aber was soll´s, mich hätte es schlimmer treffen können.
 
Und die Erkenntnis, dass jeder, der mir auf der Straße begegnet, seine eigene Geschichte mit sich rumträgt, tröstet. Was übrigens aus der Frau mit dem tollen Leben geworden ist, weiß ich nicht. Vielleicht ist sie ja inzwischen geschieden!

 
Euch ein schönes Wochenende

Eure Hanni

 

PS: Es schleicht sich bei mir Sarkasmus ein. Das ist das beste Zeichen, dass ich bald wieder die Alte bin. Heute lagen der neue Stimulationsbogen und die neuen Rezepte im Briefkasten. Ich glaube, mein Stamm-Apotheker rollt bald für mich den roten Teppich aus.


Montag, 23. September 2013

Mir gehts gut


Mir geht es gut…noch nicht ausgelassen, unbedarft, bedingungslos glücklich…aber mir geht’s gut.

Woran liegt´s? An meinem vermutlich nicht tot zu kriegenden Humor, an einem funktionierenden Krisenmanagement, an der Sonne und an euch. Ihr alle habt mir geholfen. Mit euren Kommentaren, mit euren Gedanken, mit euren Emails und Kurznachrichten…und ganz nebenbei mit 10.000 Aufrufen von meinem Blog. Meinen 10.000 sten Besucher kenne ich übrigens persönlich, meine liebe Lektorin S..

Ich weiß nicht, ob ich sagen darf, dass ich stolz auf mich bin? Ich mag Eigenlob nicht. Aber als ich gelesen habe, wie viele von Euch aus meiner Situation heraus Kraft finden, muss ich gestehen, war ich schon etwas stolz auf mich. Die, die mich kennen, wissen, dass ich an der Geschichte gewachsen bin und dass ich viel an mir gearbeitet habe. Ich war (äh…bin ich immer noch) jemand, der von sich selbst immer ein bisschen mehr verlangt als von anderen. Daher war es für mich wirklich schwierig, meine Situation anzunehmen. Es schien alles so fehlerhaft. Aber…auch hier werden mich die, die mich kennen, wiedererkennen… mein Motto „Nur die Harten kommen in den Garten“  wird wirklich praktiziert. Aufgeben gilt nicht! Eine liebe Blogschwester hat es in einer Mail auf den Punkt getroffen…Sie schrieb:

Eine Hanni lässt sich nicht unterkriegen!

Genau! Nur was mache ich jetzt mit euch? Normalerweise würde ich euch zum Essen einladen. Aber da ihr ja alle so beschäftigt seid, müsst ihr halt selbst kochen und dabei mal an mich denken.

Hanni´s Coq au vin

Für zwei Personen…mehr gibt meine Familie momentan nicht her…

zwei Karotten
ein halber Lauchstengel
eine Knobizehe
vielleicht so zehn kleine Champignons
n weng Zucker, Salz und Pfeffer
zwei Lorbeerblätter
ein Rosmarinzweig
zwei große Hähnchenkeulen
ein sehr großzügiges Viertele Rotwein oder Weißwein, was halt grad offen ist
Olivenöl
Mehl
ein Häufchen Tomatenmark
ein Viertele Hühnerbrühe…also halt 250 ml
Saft einer halben Zitrone

Karotten putzen und in große Würfel schneiden...Lauch in 2 cm Streifen schneiden…Knobi halbieren.

Champignons putzen und am Stück lassen.

Alles mit den Gewürzen und den Kräutern in eine Schüssel werfen.
Die Hühnerbeine etwas einschneiden und dazu werfen…Wein drüber gießen…vielleicht mal ein Schlückchen probieren…

Abgedeckt ein paar Stunden ziehen lassen.

Ofen vorheizen auf 200 Grad Umluft.

Hühnerbeine aus der Marinade nehmen und in Mehl wenden.

In einem Bräter das Olivenöl erhitzen…Hühnerbeine gut anbraten und beiseite legen. Jetzt das Gemüse aus der Marinade fischen und auch darin anbraten…Tomatenmark dazu und kurz mitbraten.
Hühnerbeine dazulegen und mit der Marinade und der Hühnerbrühe ablöschen.

Warten bis alles kocht…Ofentür auf…Bräter rein ohne Deckel…Uhr auf 30 Minuten stellen.
Tisch decken.
Nach 30 Minuten wieder Ofentür auf…Bräter raus…mit Zitronensaft und Salz und Pfeffer nochmal abschmecken.

Schatz rufen...Essen!

Dazu gibt es bei uns nur Baguette und vielleicht, wenn ich nicht grad schwanger bin, ein Glas Wein.

Ich hoffe, es schmeckt euch
Eure Hanni

Samstag, 21. September 2013

Rückblick auf 10 mal ICSI


Nach der 10. ICSI darf man mal einen Rückblick wagen. Ich kann es nicht glauben, aber ich habe bereits 10 mal dieses Abenteuer gewagt.

Angefangen hat unser Weg mit meinen katastrophalen Hormonwerten und dem Spermiogramm meines Mannes, bei dem nur zwei tote Spermien gefunden wurden. Wir wagen eine TESE und juhu, es wurden ausreichend viele und gesunde Spermien gefunden, die wir auf Eis gelegt haben. Ich sage immer, wenn Gott oder das Schicksal oder wer auch immer dafür verantwortlich ist, gewollt hätte, dass wir keine Kinder bekommen, hätte man hier aufhören sollen, mit uns zu spielen. Wäre die TESE erfolglos geblieben, wäre unser Weg bereits hier beendet gewesen. Aber nein... die Hoffnung siegt.

Meine erste ICSI war die pure Panik. Ich hatte solche Angst vor allem; alles war neu, alles war so fremd...ausgegangen ist diese ICSI damit, dass kein Follikel gewachsen ist und ich am Ende war.

Meine zweite ICSI beginnt ohne Blutung. Das erste Mal, dass mein Zyklus versagt. Aber trotz allem wächst etwas. Meine erste Punktion...ein Follikel....aber er übersteht seine erste Nacht nicht. Wieder liege ich am Boden.

Meine dritte ICSI läuft gut. Ein Follikel...Punktion...mein erster Transfer. Langsam stellt sich die Routine ein. Ich bin nicht mehr so nervös, das alles macht mir keine Angst mehr. Meine erste Warteschleife endet in einem Negativ. Wieder breche ich zusammen und wieder liege ich am Boden.

Meine vierte ICSI endet damit, dass ich angeschnallt auf dem OP-Tisch erfahre, dass mein Follikel verschwunden ist...vorzeitiger Eisprung trotz aller Medikamente. Mein endgültiger Zusammenbruch steht an. Ich will nur noch sterben. Aber ich lerne meine Fehler, meine Schwächen anzunehmen und finde langsam den Weg, meine Situation zu begreifen und zu akzeptieren. Ich gönne mir eine Pause.

Meine fünfte ICSI. Alles läuft super...ein Follikel...Punktion... Transfer... Warteschleife. SCHWANGER! Endlich am Ziel. Bis zur achten Woche...alle Werte gehen zurück. Ich verliere meinen Floh. Schock und wieder liege ich am Boden. Diesesmal brauche ich etwas länger, bis mein Kampfgeist wieder erwacht.

Meine sechste ICSI...Zyklustag 17...vorzeitiger Eisprung. Wiedermal trotz Downregulierung verliere ich unplanmässig mein Ei.

Meine siebte ICSI. Inzwischen bin ich Profi in Sachen Stimulation und Zyklus. Ich gehe zum Schall und zur Blutabnahme wie andere Leute zum Frisör. Wir wagen einen Versuch...ein neues Medikament. Große Hoffnung...große Enttäuschung. Das einzige, was wächst, ist eine Eierstockzyste.

Meine achte ICSI. Mein Zyklus versagt. Meine Estradiolwerte bringen es auf gerade mal 5 am Zyklustag 9. Menopause? Ich kann es wieder nicht fassen und muss lange an mir arbeiten, um einen neuen Versuch zu wagen.

Meine neunte ICSI. Eine schöne ICSI. ZWEI Eier, das gab es noch nie. Beide werden befruchtet und entwickeln sich bestens. Ich starte in die Warteschleife mit Pinki und Brain, meinen zwei Labormäusen unter meinem Herzen. Ich bin so zuversichtlich und falle tief, als alles doch wieder in einem Negativ endet.

Tja...und nun meine zehnte ICSI...nach langem hin und her endlich ein schöner Follikel, der allerdings wieder zu früh auf die Reise gegangen ist. Diesmal falle ich nicht so tief. Langsam bin ich auch Profi im Fallen.

Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir noch einen Versuch bis zum Schluss durchziehen möchten. Einmal noch bis Transfer.

Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich ein Leben ohne Kinder vor mir habe. Auch wenn viele sagen, dass ein Leben zu zweit schön ist. Ja...ein Leben zu zweit ist schön. Ich habe meinen Mann bereits seit über 23 Jahren an meiner Seite und ich bin immer noch glücklich mit ihm. Wir reisen gerne und genießen unser Leben, wie es kommt. Doch wenn wir beide zusammen auf dem Sofa liegen, ist zwischen uns "im Gräble" noch Platz. Irgendetwas fehlt.

Ich möchte doch nur noch ein mal eine Chance bekommen. Ich kann noch nicht abschließen und mich von dem Gedanken lösen, eine Familie zu haben. Auch wenn ich mir manchmal wie eine dieser dummen Fliegen vorkomme, die ständig an die Fensterscheibe knallen, obwohl gleich daneben die Balkontür offensteht. Ich weiß, dass ich nicht schuld daran bin, dass alles immer schief geht, aber momentan könnte ich meinem Schicksal einfach nur mal kräftig ans Schienbein treten.

Ich weiß auch, dass ich nicht lange liegen bleiben werde. Mein Mann und ich sind uns einig, wir machen weiter bis zu unserer letzten Chance. Und mein Doc hat auch schon eine Idee, wie wir meinen LH-Spiegel in den Griff bekommen könnten, damit es nicht wieder zu einem vorzeitigen Abbruch kommt.

Momentan brauche ich allerdings noch ein paar Tage, um wieder aufstehen zu können. Ich habe einfach noch zu viele Tränen zu weinen. Das habe ich wohl am intensivsten gelernt in meiner ganzen KIWU-Zeit: Weinen ist keine Schande.

Eure traurige Hanni

 

 


 

 

Donnerstag, 19. September 2013

Kein Abenteuer


Zyklustag 19

Lutinus 1-0-1

Keine Punktion...kein Ei...keine ICSI für mich.

Auf dem Ultraschall war nur noch die leere Hülle zu sehen. Schade ist auch, dass auf der anderen Seite ein Follikel mitgewachsen ist, der vielleicht auch ein Ei enthalten hätte. Aber auch der war schon zusammengefallen. Keine Zwillinge für mich.

Eigentlich sollte das mit den ganzen Medikamenten nicht passieren, aber mein Körper hält sich da einfach nicht dran. Mein Abenteuer-Ei ist trotzdem auf die Reise gegangen.

Ich bin traurig. Es ist jedesmal ein Kampf. Ich hangel mich von Ultraschall zu Ultraschall um dann doch wieder enttäuscht zu werden. Noch einmal bis Tranfer kommen, das wäre toll.

Hinfallen, kurz liegen bleiben, aufstehen und weiterlaufen.

Eure traurige Hanni ohne Ei

Mittwoch, 18. September 2013

Bauchgefühl vs. Hoffnung

Zyklustag 18

Gynokadin 1-0-1

In mir kämpft gerade das Bauchgefühl gegen die Hoffnung. Meine Follikel haben noch nie den Zyklustag 18 überlebt.

Ich weiß, dass es für alles immer ein erstes Mal gibt. Und daher siegt für DIESE Minute die Hoffnung...

Liebe Grüße
Eure Hanni

Montag, 16. September 2013

Freud und Leid


Heute hat eine liebe Blogschwester einen schweren Tag.

Ich weiß, welches Loch sich vor dir auftut. Ich frage mich immer, warum wir Kinderwunsch-Frauen so viel aushalten müssen. Ich weiß aber auch, dass wir Kinderwunsch-Frauen stark genug sind, um daran nicht zu zerbrechen.

Liebe einspluseins, ich habe heute mit dir geweint.

Freud und Leid liegen oftmals sehr dicht beieinander. Und das ist auch gut so, denn nur wer das Leid kennt, kann auch Freude empfinden.

Zyklustag 16

Menogon 150 i.E.
Cetrotide
Gynokadingel 1-0-1

Heute war wieder Ultraschalltag. Oh man...mein Abenteuer-Ei ist noch da und es wächst. Wir sind bei 16,5 mm. Meine Schleimhaut ist bei etwas zwischen 5 und 6 mm. Ich habe heute sogar die Arme in die Luft gerissen und gejubelt als das schönste Ei der Welt auf dem Ultraschall erschien. Das war grandios.

Das Abenteuer geht also weiter. Heute noch ein bisschen stimulieren und morgen bekommt das kleine Abenteuer-Ei seinen letzten Schliff. Ich kann auslösen für die Punktion am Donnerstag.

Hier taucht allerdings das nächste Problem auf. Am Donnerstag ist Zyklustag 19 und meine Follikel konnten es bis hierhin noch nie aushalten. Ich hatte immer einen vorzeitigen Eisprung. Aber wir wagen es trotzdem. Mein Doc macht sogar extra für mich eine Ausnahme. Donnerstags wird nämlich nie punktiert. Aber für seine Lieblingspatientin...ist er nicht toll? Bis Freitag wäre es nämlich zu spät.

Es bleibt auf jeden Fall spannend.

Liebe Grüsse
Eure Hanni mit dem Abenteuer-Ei







Freitag, 13. September 2013

Das Abenteuer-Ei

Zyklustag 13

Menogon 225 i.E.
Cetrotide
Gynokadingel 1-0-1

Es wächst...es wächst. Ich hab ein Ei und es wächst immer noch. 13 mm ist das kleine Abenteuer-Ei. Ich glaube jetzt, es riecht tatsächlich die große Freiheit.

Die Werte sehen alle ganz gut aus, nur meine blöde Schleimhaut kommt nicht in die Puschen...knappe 4mm. Da muss noch was drauf.

Nebenwirkungen? Lästig aber erträglich... Dicker Bauch und hin und wieder ein Würgen, aber das Essen bleibt meist bei mir.

Wie sieht jetzt der Plan aus? Weitermachen bis Montag und dann wieder zur Blutabnahme und Ultraschall. Es bleibt also spannend.

Und sonst? Ich bin glücklich. Ich bin froh, wieder in das Abenteuer "ICSI" hüpfen zu dürfen. Wir sitzen jeden Abend auf dem Sofa und mischen gemeinsam die Medikamente zusammen, fast so, als ob wir uns gemeinsam ein Baby basteln. Abstrakt für jemanden, der nicht in diesem Abenteuer steckt. Routine oder schon Ritual für uns, die sonst keine andere Chance haben.

Ich lehne mich nun auf dem Sofa zurück, streichel meinen dicken Bauch und erzähle dem Kleinen, welche Abenteuer hier auf ihn warten. Es ist Herbst, wie wäre es mit Drachen steigen lassen?

Liebe Grüsse
Eure Hanni mit immer noch einem Ei




Dienstag, 10. September 2013

Aus Zwei mach Eins

Zyklustag 10

Menogon 225 i.E.

Heute war wieder Ultraschalltag. Das Gute vorneweg... es tut sich was. Allerdings, das was sich tut, ist eher bescheiden. Aber...juhu...ein Ei hat sich entschieden, weiterzuwachsen. Das andere nicht. Ok...dann halt nicht.

Mein Doc meinte, das eine sieht aber ganz gut aus und er würde mit dem einen weitermachen. Somit gilt nun meine ganze Aufmerksamkeit einem bescheidenen Follikel von ca. 10 mm Größe. Den gilt es nun zu hegen und zu pflegen mit täglich 3 Ampullen Menogon und ab Donnerstag kommt nun auch der Downregulierer Cetrotide dazu. Freitag wird der Tag der Entscheidung. Hat der Kleine bis dahin den gewünschten Schub getan, könnte am Montag Punktion sein. Hat der Kleine bis Freitag nix zugelegt, dann wars das für diesen Monat.

Hier wurde wohl noch nicht laut genug geschimpft. Ich gehe jetzt mal ganz tief in mich und spreche da unten ein Machtwort. "Auf du Kleiner, ich glaub ganz fest an dich. Du kannst das!"

Liebe Grüße
Eure Hanni mit nur einem Ei


Nachtrag: Mein Blogschwestern-Glücks-Armband habe ich kurzerhand zur Halskette umfunktioniert und trage es seit Zyklustag 1 jeden Tag und jede Nacht. Das muss doch helfen, oder?

Samstag, 7. September 2013

Ultraschalltag

Bisher Clomifen 100 i.E.
Ab heute Menogon 150 i.E.

Heute ist Zyklustag 7 und es herrscht verhaltene Freude.

Heute war Ultraschalltag. Beim ersten Ultraschall im Zyklus bin ich immer sehr nervös und zappelig. Wächst was...wächst nichts...? Es wäre nicht das erste Mal, dass mein Zyklus versagt.

Aber siehe da... Ein Follikel rechts und ein Follikel links. Gebärmutterschleimhaut so lala. Diesen Monat bleibe ich also nicht leer und kann sagen "Puh...die erste Hürde ist geschafft".

ABER, ja bei mir gibt es immer ein Aber, die zwei Follikel sind noch sehr klein...vielleicht erst 8 mm. Daher herrscht hier erstmal nur verhaltene Freude. Jetzt müssen die Kleinen Gas geben. Dazu gibts ab heute täglich 2 Ampullen Menogon. Für die Cetrotide sind sie noch zu klein, d.h. es droht kein vorzeitiger Eisprung, also kann ich den Downregulierer weglassen. Dienstag schauen wir dann, wie es weitergeht. Wachsen sie weiter, dann juhu...wachsen sie nicht weiter, dann Abbruch...nicht juhu!

Soweit so gut, ich werde dieses Wochenende jedenfalls viel Zeit auf dem Sofa und nicht im Büro verbringen..ich war ja gestern bis 20 Uhr im Büro. Wenn das jetzt die gute N. liest, bekomme ich bestimmt Schimpfe...grins...

Ich werde zusätzlich wieder meinen Holunderblütensaft trinken, der soll das Follikelwachstum begünstigen und drei mal täglich Himbeerblättertee für meine Schleimhaut, damit die mal in die Puschen kommt. Dazu gibt es noch Kalium Carbonicum...Achja und ein Hähnchen vom Grill, weil das einfach verdammt lecker ist!

Liebe Grüsse
Eure Hanni mit zwei Eiern!




Sonntag, 1. September 2013

Happy 10th anniversary!


 
Meist feiert man doch runde Geburtstage richtig groß, oder den 10. Hochzeitstag, oder eben…

die 10. ICSI !

Ich bin heute in Feierlaune. Und ich lade Euch alle ein…zur Live-ICSI in meinem Blog. Bisher habe ich immer nur über bereits vergangene Behandlungen geschrieben, ab jetzt kann ich live und in Farbe berichten. Man bin ich aufgeregt. Ist ja schon fast so wie bei RTL. Doch muss ich hier ganz Deutschland enttäuschen…Hanni macht nicht mit bei „Wunschkinder“ auf RTL. Die Anfrage habe ich dankend abgelehnt. Diese Momente gehören nur meinem Mann und mir…und natürlich Euch…und nicht dem Kamerateam von RTL.

 
Es geht also los…Zyklustag eins…

Ich blute. Schön. Diesmal noch ein Grund zum Feiern. Allerdings bestehe ich auf diese Party die nächsten Monate nicht mehr. Ich finde es jedes Mal lustig, wie ich mich bei Beginn der Blutung verhalte, seit ich in KIWU-Behandlung stecke. Früher hat das kein Mensch interessiert. Heute informiere ich meinen Mann…rufe in der Praxis an und verkünde „Es läuft“… mache mir Gedanken dazu, ob das nun schon die Blutung ist oder nur ein Vorspiel… ist es rot oder braun oder klumpig…und nun schreibe ich diese netten Details auch noch ins Internet. Krank, oder?

 
Das Programm in den folgenden Tagen wird in etwa so aussehen:
Ich schreibe mit Absicht „in etwa“, weil einfach zu viele WENN´s hier mitspielen. Leider!
 

Zyklustag 1-2

täglich 2 x 10 Ovaria Comp. von Wala. Kann ja nicht schaden, wenn ich meinen Eierstöcken schon mal so auf die Pelle rücke.

 
Zyklustag 3-6

je einmal täglich 2 Tabletten Clomifen.

 
Zyklustag 7…und hier kommt schon das erste WENN

Ultraschalltag. WENN nun was gewachsen ist, was keine Zyste ist, dann geht es weiter mit…
 
Menogon vielleicht so 2-3 Ampullen pro Tag
…um das, was da gewachsen ist, noch ein bisschen zum Weiterwachsen zu animieren.


Eine Spritze Cetrotide täglich zum downregulieren
…damit das, was da gewachsen ist, und vielleicht schon 14 mm hätte, am Springen gehindert wird.


So würde es dann weitergehen bis Zykustag 10

Ultraschalltag
WENN das, was da gewachsen ist, weitergewachsen ist und vielleicht schon 18 mm hat…
 
Auslösen mit einer Spritze Brevactid. 

WENN nicht, weiterspritzen bis die 18mm Grenze erreicht ist ODER Abbruch.

Ab hier täglich Clexane spritzen zur Blutverdünnung (außer am Tag der Punktion)
und Prednisolon einnehmen um meine Killerzellen zu besänftigen.
 

Vielleicht Zyklustag 14

WENN nun das, was da gewachsen ist, noch da ist…Punktion

WENN nicht, dann Abbruch.

Wäre nicht das erste Mal, dass ich an dieser Stelle schon verloren habe, weil ich einen vorzeitigen Eisprung hatte. Und da hilft dann noch nicht mal Sex, weil keine Schwimmerchen da sind!
 

Vielleicht Zyklustag 15

WENN das, was da gewachsen ist, sich nun befruchten lässt und sich schön artig teilt, habe ich irgendwann die nächsten Tage Transfer.

 

Transfer

WENN das, was da gewachsen ist, sich zu einem wunderschönen Embryo entwickelt, versuchen wir noch was Neues. Für eine Immunisierung bleibt mir in meinem Alter und mit meinen wenigen Eizellen keine Zeit mehr, aber es gibt eine kurzfristige Möglichkeit, meine Killerzellen auszuschalten. Wir legen eine Infusion mit Antikörpern, die andere Menschen schon mal hergestellt haben…sozusagen eine Aktive Impfung, die sofort wirkt und nicht erst mein Blut anregen soll, Antikörper zu bilden…eine Abkürzung. Machen wir aber nur, WENN das, was da gewachsen ist, wirklich ein wunderschöner Embryo ist.

 

Die Warteschleife werde ich mir mit täglichen Clexane-Spritzen und Prednisolon Tabletten und Lutinus Vaginaltabletten und Frauenmanteltee versüßen. Man…ohne Witz…da freue ich mich wirklich drauf.


Und WENN dann alles gut geht und das, was da gewachsen ist, auf die Welt kommt, werde ich zu dem Kleinen wahrscheinlich sagen: „Aha, so sieht das, was da gewachsen ist, also aus. Hübsch!“


So in etwa wird es die nächste Zeit also bei mir laufen. Wie gesagt, ich freu mich drauf!
 

Eure Hanni