Sonntag, 30. Juni 2013

Technische Probleme

Ich fasse es nicht. Ich bin Systemadmin im Geschäft und schaffe es nicht, zwei Seiten zuzufügen. Ich lasse sie trotzdem mal so stehen, vielleicht funktioniert es ja morgen. Sorry...

Donnerstag, 27. Juni 2013

Blutwerte


Meine Blutwerte sind da. Heute kam der Anruf. Eigentlich alles unauffällig bis auf einen leicht erhöhten Wert, der aber für eine Immunisierung doch wieder zu gering ist. Dr. H. meint, wir könnten hier mit etwas Cortison unterstützen, oder noch etwas anderes. Er hat da eine Idee. Die genauen Ergebnisse werde ich noch schriftlich bekommen. Irgendwie bin ich jetzt doch froh, dass keine schwerwiegenden Ergebnisse dabei zu Tage kamen. Einerseits hätte ich mir erwünscht, dass ich eine Erklärung für die letzten Fehlversuche bekomme; andererseits bin ich froh, nicht noch mehr am Hals zu haben. Mein Körper ist nun mal kein Uhrwerk und funktioniert nicht nach Plan.

Außerdem haben wir beschlossen, dass mein Mann nochmal ein Spermiogramm machen lässt. Die TESE ist inzwischen mehr als ein Jahr her. Vielleicht finden sich ja ein paar Schwimmer und wir können einen Versuch mit frischem „Material“ unternehmen. Alles besser als Kryo.

Jedenfalls halte ich meinen Zyklus mit Cyclo Progynova bis nach unserem Urlaub im August am Laufen und starte dann erneut durch. Neues Spiel…Neues Glück.

Wie ich mich dabei fühle? Gut. Ich habe zu meiner inneren  Ruhe gefunden. Ich weiß, dass, egal wie viel Untersuchungen ich machen lasse; und egal wie viel Medikamente ich einnehme, es letztendlich doch die Natur entscheidet, ob die Kleinen sich festbeißen und bleiben. Ich bin inzwischen 41 Jahre alt und mein Hormonstatus sagt Wechseljahre. Ich bin ein Low Responder, d. h. ich spreche auf Hormongaben schlecht an. Meine Eierstöcke haben nicht mehr viele Reserven. Meine Schleimhaut baut selbst unter besten Bedingungen nur 7 mm auf. Momentan befruchten wir mit Kryo-Sperma, da das letzte Spermiogramm keine lebenden Spermien beinhaltete.. Ich kann mich auf den Kopf stellen…ich kann machen was ich will…besser wird es nicht mehr. Aber das ist ok…solange ich glaube, dass der Weg, den wir gehen richtig ist, ist er das auch.

Sonntag, 23. Juni 2013

Wie geht es weiter?


Dr. H. rät mir, nicht aufzugeben. Er fände es so schade, denn er meint, wir wären wirklich gute Eltern. Ja, das meine ich auch, aber die Kinder haben das wohl noch nicht bemerkt. Die Statistik sagt, die 4. ICSI bringt's. Nüchtern betrachtet war ich erst drei Mal beim Transfer. Wer von den „Normalen“ würde schon nach drei Versuchen aufgeben? Mein Doc. schlägt vor, weitere Untersuchungen einzuleiten. Vielleicht habe ich eine Gerinnungsstörung oder mein Immunsystem verweigert sich. Ich habe gefühlte fünf Liter Blut abgegeben. Nächste Woche sollen die Ergebnisse kommen. Ich weiß nicht, ob ich mir wünschen soll, dass etwas dabei herauskommt oder nicht? Bei einer Gerinnungsstörung könnte die Einnistung mit Heparin unterstützt werden und bei einem zu aktiven Immunsystem könnte ich eine Immunisierung gegen das Sperma meines Mannes vornehmen lassen. Doch wären das schon wieder Hürden, die es zu nehmen gilt. Ich weiß nicht, was besser wäre. Ich lasse es einfach auf mich zu kommen. Ändern kann ich es sowieso nicht.

Wir hatten auch von Embryonenspende im Ausland gesprochen. Aber nein, an so einem Punkt waren wir vor der TESE meines Mannes bereits schon einmal…siehe auch mein Post „TESE-Tag“. Ich möchte ein Kind von meinem Mann. Uns war von Anfang an klar…wir machen das mit eigenem „Material“. Wenn das nicht hinhaut…endet unser Weg hier.

Aber noch ist nichts verloren, ich warte auf meine Blutwerte und hoffe, dass ich es noch einmal bis Transfer schaffe. Ich möchte jetzt noch nicht sagen, dass es mein letzter Versuch wird, das würde mich zu sehr unter Druck setzen, aber die Tendenz wird dahin gehen. 

Ich habe nun den Weg zu den Blogschwestern gefunden und bin glücklich, Kontakt zu Menschen zu finden, denen es ähnlich geht. Jeder hat auf seine Weise seine Geschichte und alle weichen von der „Normalität“ ab. Nicht, dass ich keine Freunde hätte, nein, im Gegenteil. Die meisten, die Bescheid wissen, fangen mich in der wirklichen Welt auf. Aber es tut gut, zu wissen, dass es Menschen gibt, die auf dem gleichen steinigen Weg unterwegs sind und trotzdem wieder aufstehen, wenn man mal hinfällt.

9. ICSI


Mai/Juni 2013 neunte ICSI

Zwei Monate Cyclo Progynova. Ich fühle mich bereit für einen neuen Versuch. Vier Tage Clomifen dann Ultraschall. Ich habe solche Angst vor dem Termin. Sollte ich wieder leer bleiben? Aber meine Ausdauer wird belohnt. Ein Follikel zeigt sich. Mein E2 steigt auf 127. Ich habe wieder einen Zyklus. Und ich werde noch mehr belohnt. Meine Eierstockzyste ist von alleine weggegangen und der Follikel wächst auf der rechten Seite. Mein rechter Eierstock hatte schon seit Mai 2012 seinen Dienst eingestellt und nun wacht er auf. Wir machen weiter mit Menogon. Beim nächsten Schall eine weitere Überraschung…hinter dem einen Follikel versteckt sich ein zweiter. Zwei Eier! Wir erhöhen die Dosis Menogon auf 3 Ampullen. Vielleicht wächst er bis zur Punktion mit?

Das tut er und mir werden am Zyklustag 13 ZWEI Eier entnommen. Und es wird noch besser…beide werden befruchtet und entwickeln sich prächtig. Oh man…sollte das mein Monat werden? Meine Gefühle gehen auf und ab bis zum Transfer. Jemand der auf normalem Wege schwanger wird, kann die vielen Ängste, die ich bis zu diesem Zeitpunkt durchlebe gar nicht nachfühlen. Ein normaler Körper spuckt einfach so ein Ei aus und die Dinge nehmen ihren Lauf. Bei mir ist jede Station eine Hürde die es zu meistern gilt…aber diesmal läuft es gut.

Sehr gut…ich bekomme an PU+3 zwei 8-Zeller in A und B Qualität. Mein Schatz ist das erste Mal beim Transfer dabei und wir können gemeinsam einen Blick auf Pinki und Brain, unsere zwei Labormäuse, werfen. Ich liebe sie! Ich gönne mir zu jedem Transfer vorher und hinterher 20 Minuten Akupunktur. Dr. H. macht das sehr gut. Ich weiß nicht, ob´s an der Akupunktur liegt oder am Gefühl, wieder „schwanger“ zu sein; jedenfalls könnte ich Bäume ausreißen. Ich bin so stolz auf meine ZWEI!

Jetzt beginnt wieder die Warteschleife. Diesmal unterstützten wir die Einnistung mit einer zusätzlichen Dosis Brevactid. Der Medikamentencocktail aus Lutinus, Brevactid, Gynokadin-Gel, Frauenmanteltee und Schüßlersalzen tut seinen Dienst und mein Körper geht auf Modus „schwanger“. Diese Warteschleife ist trotzdem irgendwie anders. Ich bin entspannt und zuversichtlich. Klar, manchmal auch nicht, aber meistens. Es gibt sogar Momente, da könnte ich glatt vergessen, dass ich Pinki und Brain unter meinem Herzen trage. UND…ich mache keinen Pipi-Test. Die Einsicht, dass ich sowieso nichts ändern kann, egal wie es weitergeht, siegt…und außerdem, bei dem guten Lauf in diesem Zyklus…was soll da passieren? 

Tja…es passiert trotzdem…Bluttest sagt, nicht schwanger. Meine Zwei haben sich nicht festgebissen. Dr. H. umarmt mich ganz fest und ich fange noch in der Praxis an, meine Fassung zu verlieren. Warum passiert mir immer so eine Scheiße? An diesem Tag muss selbst mein Mann…mein Fels… weinen.

Ach ja...kurz drauf habe ich schon wieder Geburtstag. Was bitteschön, soll ich da zu feiern haben?

Freitag, 21. Juni 2013

Gedanken

Meine Gedanken kreisen schon so lange um Kinder, Kinderwunsch, Zyklus, Eisprung, Menstruation und Stimulation. Ich weiß schon gar nicht mehr, was ich davor so gedacht habe? Geht es euch nicht auch so? Man ist ständig damit beschäftigt, welcher Zyklustag heute ist, welche Medikamente heute auf dem Plan stehen, oder man macht sich Gedanken um den Follikel, die Schleimhaut oder die Warteschleife. Natürlich nicht 24 Stunden durchgehend, aber wenn gerade eine kleine Gedankenlücke auftaucht…schwups…prompt wird sie aufgefüllt mit „wo geht´s hier bitte zum Kreißsaal“-Gedanken. Wo ist diese Unbeschwertheit von damals hin? Ich bin nicht depressiv, im Gegenteil. Ich glaube, ich genieße die schönen Momente intensiver als vorher. Vielleicht schwingt dann ein bisschen Wehmut mit und ein Tränchen rollt. Aber ich glaube, genau das habe ich noch gebraucht um Mama zu werden. Es war einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt.

8. ICSI


Februar/März 2013 achte ICSI

Ich mache eine kurze Pause und rappele mich wieder auf. Ich kann einfach nicht glauben, dass ich von heute auf morgen in der Menopause stecke. Vielleicht war es einfach der falsche Zeitpunkt. Das Christkind hat gesagt, ich solle meine Hoffnung nie verlieren. OK…ich zünde jeden Abend eine Kerze am Fenster an und sage leise: „Das ist für dich, damit du den Weg besser zu uns findest“. Wir einigen uns darauf, dass mein Körper einfach zu stur ist und ich mir die teuren Medikamente sparen kann. Also wieder das gute alte Clomifen/Menogon-Gespann. Mit S. mache ich immer Witze, wenn es ein Junge wird, heißt er Menogon und ein Mädchen nennen wir Clomifee. Nach dem vierten Tag Clomifen sehe ich mal wieder alles doppelt. Super, dachte ich mir…Nebenwirkung ist da…dann setzt auch die eigentliche Wirkung ein.

Aber mein Estradiolwert steigt bis Zyklustag neun gerade mal auf 5! Mist…diese Jahr beginnt echt schon scheiße. Wo sind meine Zyklen hin? Ich fühle mich immer mehr „entfraut“. Menopause mit 40! Ich will das alles nicht. Von meiner lieben M. aus der Kiwu-Praxis bekam ich eine tolle ECard. Auch Dr. H. ist klasse. Er klopft mir immer auf die Schulter und sagt, wir geben nicht auf. Solang er noch Chancen sieht, beruhigt mich das. Und ich habe hier nicht das Gefühl, dass ich nur Patient xy bin, sondern dass es hier tatsächlich um mich als Mensch geht.
 
Naja…es war uns von Anfang an bewusst, dass es nicht leicht wird. Was soll ich denn machen? Plan A war, einfach schwanger zu werden…Plan B läuft gerade…gibt es einen Plan C? Nein! Das Jahr beginnt mit genauso viel Tränen wie es endete.

7. ICSI


Januar 2013 siebte ICSI

Neues Jahr…neues Spiel. Ich habe mit Cyclo Progynova meinen Eierstöcken einen Monat Pause gegönnt. Der Vorteil dabei ist, ich "verschwende" keine Eier, denn davon habe ich offensichtlich nicht mehr viele; und ich kann ziemlich genau sagen, wann die Blutungen einsetzen. Wir haben im Januar wieder einen Termin in der KIWU-Praxis zur Besprechung, wie es weiter gehen soll.

Hierbei überrascht mich mein Doc, dass er mir gerne für diesen Zyklus die Medikamente schenken möchte. Es gibt ein neues Mittel namens Elonva. Hiermit sind bei Patienten, mit so eingeschränkter Fruchtbarkeit wie bei mir, richtig gute Erfolge erzielt worden. Juhu…ein neuer Hoffnungsschimmer.

Sollte uns tatsächlich ein Medikament aus Genmaterial von chinesischen Hamstern Glück bringen? Wir beschließen sofort, den Kleinen dann Krümel zu nennen, so wie der Hamster von Nils Holgerson.

Zyklustag 2 kommt. Ich mache mich bereit, mir diese Megaspritze in den Bauch zu jagen. Ich bin inzwischen wirklich Spritzprofi, aber vor diesem Gerät habe ich Respekt. Vor allem halte ich mir immer vor Auge, dass EINE Spritze um die 1.000 Euro kostet. Bloß nicht daneben spritzen und die Rückholfeder richtig einrasten lassen. Die Spritze macht schon allein von der Technik her einen teuren Eindruck. Also rein damit. Jetzt habe ich erstmal Ruhe bis Zyklustag neun. Diese Tage waren schon wie Warteschleife. Wächst was…wächst nichts…warum sollte eigentlich nichts wachsen…bestimmt wächst was. Ja toll, das einzige was gewachsen ist, war eine Eierstockzyste. Kein einziger Follikel. KEINER! Am Zyklustag elf Abbruch. Mein Estradiolwert liegt gerade mal bei 21. Da wächst nichts mehr. Oh man, mit so einem Wert bekomme ich nicht mal meine Menstruation. Also muss ich wieder Cyclo Progynova nehmen, damit sich so etwas wie ein Zyklus einstellt.

Ich verstehe die Welt nicht mehr. Ich hatte soviel Hoffnung in Elonva gesetzt. Die meisten Artikel über dieses Medikament versprachen beste Aussichten. Aber eine Stimulanz kann nur etwas stimulieren, was da ist. Sollte ich echt keine Eier mehr haben? Dr. H. hatte vor einem Jahr prophezeit, dass ich ein oder zwei Versuche habe, dann wäre Schluss. Mein Körper hat uns aber immer wieder vom Gegenteil überzeugt. Wenigstens ein Follikel hat sich meistens gezeigt. Ich habe solche Angst. Bei Männern gibt es den Ausdruck „entmannt“. Ich fühlte mich so „entfraut“. Hallo, ich bin gerade mal 40 und meine Eierstöcke sollen tot sein? Da sitze ich nun wieder und frage mich, welchen Zweck habe ich eigentlich? Was bin ich denn für eine Frau?

Mittwoch, 19. Juni 2013

Das Jahr geht zu Ende


Das Jahr geht zu Ende und ich blicke zurück. War es ein gutes Jahr? Wohl eher nicht, aber ich habe vieles gelernt.
 
Ich habe gelernt,
dass weinen keine Schande ist;
dass Arbeiten nicht alles im Leben ist;
dass ich einen tollen Mann habe
und ich habe gelernt, Geduld zu haben.
 
Für diese Erkenntnis danke ich den lieben Menschen aus meiner KIWU-Praxis mit einem großen Weihnachtgeschenkpaket. Ich habe auch an das Christkind geschrieben. So richtig altmodisch mit Brief nach Engelskirchen und habe mir ein Baby gewünscht. Es tat gut, diesen Brief zu schreiben. Ungefähr hier kam mir auch der Gedanke, überhaupt mit dem Schreiben zu beginnen. Das Christkind hat sogar geantwortet und mir gesagt, ich solle die Hoffnung nie verlieren. Doch das ist schwer. Aber ich sehe meine Schwangerschaft nicht mehr nur als Verlust sondern auch als Teilerfolg. Ich KANN schwanger werden! Also gehe ich ins Neue Jahr mit neuer Hoffnung.

 

 

6. ICSI


November/Dezember 2012 sechste ICSI
Ende November fühle ich mich bereit für einen neuen Versuch. Gleiches Protokoll. Aber meine Eierstöcke sind träge. Der rechte möchte schon seit Mai gar nicht mehr und den linken muss man richtig ausquetschen. Ein Follikel zeigt sich. Doch der braucht Zeit. Ein langsames Bürschchen. Erst am 15. Zyklustag hat er die 18 mm Marke erreicht. Wir können auslösen. Ich mache mich bereit zur Punktion. Vor der OP noch einen letzten Schall. Und wieder ist kein Follikel mehr zu sehen. Schon wieder ist er kurz zuvor gesprungen, trotz Medikamente. Das gibt es doch nicht. Was mache ich denn falsch? An diesem Abend hatten wir Weihnachtsfeier vom Geschäft. Ich war wie eine Maschine, ich habe keine Ahnung wie das Essen geschmeckt hat. Ich habe beim Kaffee jedenfalls so gezittert, dass ich Angst hatte, es würde jemand bemerken.

Dienstag, 18. Juni 2013

Trauer


Ich glaube, es macht keinen Unterschied, zu welchem Zeitpunkt man sein Kind verliert. Es ist immer schlimm. Ich fühlte mich so leer. Ich hatte „ihn“ zwar noch nicht in mir gefühlt, aber ich hatte die Gewissheit, dass er da war. Nun war ich alleine. Mich hat an dem Tag als ich es erfuhr, niemand in den Arm genommen. Ich war alleine zu hause. Ich hätte mir so gewünscht, dass jemand da gewesen wäre, aber da war niemand. NIEMAND! Ich hab geschrien und mich in den Schlaf geweint, bis mein Mann heimgekommen ist. Endlich war jemand da. Mein Mann…mein Fels.

Ich hatte noch das „Glück“ um eine Ausschabung zu kommen. Ich „durfte“ auf der Toilette im Geschäft von ihm Abschied nehmen. Es war mir nicht einmal gegönnt, dass die Blutungen zuhause einsetzten. Auf Wiedersehen Floh…diesmal hast du es nicht geschafft, bestimmt beim nächsten Mal.

 Ich brauche wieder etwas Pause. Für meinen Körper und für meine Seele.

5. ICSI


September/Oktober 2012 fünfte ICSI

Die Pause tat mir gut. Ich bin wieder hergestellt. Ich mache autogenes Training mit A. und zuhause mit CD. Ich lese viel und ich arbeite viel. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich in den letzten Jahren an mir vorbei gelebt habe und nun wieder zu mir komme. Es ist mir auch egal, dass ich über 40 bin. Ob ich nun mit 39, 40 oder 41 Mutter werde ist doch wurscht, eine „alte“ Mutter bin ich sowieso. Wir starten am 13. September das bewährte Protokoll Clomifen/Menogon/Cetrotide/Brevactid. Diesmal bin ich ein Schnellbrüter und habe schon am Zyklustag 10 Punktion. Ein Follikel! Ein schöner Follikel! Beim Aufwachen aus der Narkose habe ich wohl noch zum Doc gesagt, dass mein Ei jetzt nur noch groß und stark werden muss. Da hat mein Ei auch mal auf mich gehört. PU + 3 bekomme ich einen 6-Zeller in A Qualität zurück. Wenn ich schon mal ein Ei lege, dann wenigstens immer von guter Qualität.
Jetzt darf ich wieder ein bisschen schwanger sein. S. ist inzwischen auch schwanger und wir sitzen zusammen im Büro und schmieden schon Pläne über das künftige Muttersein. Durch 3x täglich Lutinus und 1x Gynokadin fühle ich mich auch schwanger. Nach 10 Tagen muss ich sogar morgens brechen. Ich glaube, niemand lacht schon morgens in den Spiegel, nachdem er sich ausgiebig übergeben hat. Ich find´s toll. Also bin ich mutig und mache einen Pipi-Test. Der vermutlich 194tausendste im Laufe meiner „Ich-will-Mama-werden-Zeit“. UND…negativ. Ich kann´s nicht glauben. Sollen die ganzen Anzeichen tatsächlich nur von den Medikamenten kommen? Wieder falle ich aus allen Wolken und wieder ist mein Mann an meiner Seite. Als wir zum Termin in die Praxis fahren, habe ich die Hoffnung schon aufgegeben und warte nur noch auf meine Bestätigung.
Aber nein…mein Blut sagt: SCHWANGER!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Das gibt es nicht. Wir fallen uns alle in die Arme. Ich bin sprachlos. Nie wieder mache ich einen Pipitest. Wirklich…nie wieder! Der kleine Floh hat sich festgebissen. Man bin ich stolz. Als wir heimfahren muss ich immer wieder sagen: „Schatz? Ich bin schwanger.“ Meine Werte sind zwar nicht optimal aber was soll´s. Wir erhöhen die Dosis. 4x Lutinus und 2x2 Gynokadin. Ich laufe zwar aus wie ein undichter Wasserkessel aber wen juckt´s. Dafür gibt es Slipeinlagen. Ein Woche später wieder zum Bluttest und Ultraschall. Meine Werte erhöhen sich. Dr. H. ist zufrieden. Und ich erst. Ich lache immer noch beim brechen. Ich muss zwar nicht mehr so oft brechen wie in der ersten Woche aber egal. Vielleicht gewöhnt meine Körper sich schon an den kleinen Floh. Wir reden ständig mit ihm und auch ihm habe ich alles gezeigt. Ich sauge das Internet aus zu Informationen über Schwangerschaft. Keine Ahnung wie man früher leben konnte ohne Internet.

Nächster Termin zum Schall. Ich freue mich schon drauf, den Kleinen das erste Mal zu sehen…das Herz schlagen zu sehen…

Es ist der 23. Oktober als ich erfahre, dass ich Floh verloren habe. Sein Herz wird niemals schlagen. Und ich möchte, dass mein Herz aufhört zu schlagen!

Liegen bleiben?


Aber ich wäre nicht ich, wenn ich liegen geblieben wäre. Nicht umsonst sage ich immer: „Was uns nicht tötet, härtet ab und nur die Harten kommen in den Garten.“ Wenn man selbst nicht mehr weiterkommt, muss man sich helfen lassen. Auch das musste ich lernen. Zum Glück ist mir eine alte Freundin eingefallen und zum Glück war gerade sowieso ihre Steuererklärung fällig. A. hat vor kurzem eine Praxis für Psychotherapie als Heilpraktiker eröffnet. „Wenn mir schon jemand im Kopf rumwühlt, dann wenigstens jemand, dem ich vertraue“, dachte ich mir und bin tatsächlich zu ihr auf die Couch. Wir haben herausgefunden, dass ich Probleme habe, das „Schlumpige“ in mir zu akzeptieren. Das stimmt. Ich bin bei anderen Menschen tolerant und rücksichtsvoll aber bei mir setze ich andere Maßstäbe. Ich muss immer hart und stark sein und gestehe mir selbst nie eine Schwäche ein…immer alles unter Kontrolle halten. Diese Erkenntnis „heilt“ zwar nicht meine Eierstöcke, aber hilft mir, wenn ich schon heulen muss, mich wenigstens dabei nicht schlecht zu fühlen. Sondern eher froh darüber zu sein, dass mir die ganze Situation nicht im Halse stecken bleibt. Also weine ich mich frei. Und ich weine viel. Einfach so…zum Frühstück…bei der Arbeit…vor dem Fernseher…am liebsten in den Armen meines Mannes. Ich habe sogar die Jacke von meinem Chef vollgeheult als ich mich auch hier endlich geoutet habe. Es hilft tatsächlich. Die Tränen werden weniger und hin und wieder muss ich sogar wieder lachen. Juhu…ein Teil von der alten Hanni ist wieder da. Und nun? Wir machen weiter!

 

4. ICSI


Mai/Juni 2012 vierte ICSI

Wir verlieren keine Zeit. Ich habe nicht mehr viele Eier und die Krankenkasse zahlt nur 50 % der Kosten bis zu meinem 40. Geburtstag. Ich werde diesen Monat 40. Also wenn ich noch vor meinem Geburtstag schwanger werden möchte, dann husch husch. Wieder Clomifen, diesmal nur zwei Tabletten täglich…für fünf Tage…Ab dem dritten Tag sehen ich morgens alles doppelt, aber egal. Ich nehme ALLES in Kauf. Etwas Menogon hinterher und wieder downregulieren mit Cetrotide. Dieses Protokoll wird sich durchsetzen. Ich habe wieder einen Follikel. Für meine Verhältnisse ja schon ein Erfolg. Bei der letzten Blutuntersuchung allerdings wieder ein Schock. Mein Progesteronspiegel liegt schon bei 7. Bei einem Wert bis 5 ist eine Schwangerschaft möglich, bei einem Wert drüber, eher unwahrscheinlich. Wir einigen uns darauf, dass wir trotzdem punktieren und dann einfrieren. Ich möchte kein Ei verschenken. Also wieder bereit machen für Punktion. Ich liege schon auf dem OP-Tisch und bevor die Narkose gesetzt wird, ein letzter Ultraschall.
OH NEIN…mein Ei ist weg. Vorzeitiger Eisprung, trotz Ovitrell. Ich kann nicht mehr. Ich will sofort runter vom OP-Tisch aber ich bin immer noch an den Beinen und am Arm angebunden. Noch Monate später ist dieses Gefühl für mich Horror. Ich gehe nie mehr in den OP ohne vorher einen Schall machen zu lassen. Noch im OP Saal gehen mir die Nerven durch. Aber wie immer (und zum Glück) sind alle in der Praxis so verständnisvoll. Dr. H. hat mir die Hand auf die Schulter gelegt. Irgendwie hat mir das sogar geholfen. Auch die gute M., mein Sonnenschein in der Praxis, hat mir Mut gemacht. Ich bin froh, dass ich in dieser schweren Zeit ein Praxisteam gefunden habe, dem ich nicht egal bin. Auch mein Mann ist klasse. Er hat so viel Geduld mit mir. Ich lag volle drei Tage im Bett. Alles kam mir so unnötig vor. Wozu bin ich da? Welchen Zweck habe ich? Mein Leben…wertlos. Und dann wurde ich 40. Alles Gute zum Geburtstag!

3. ICSI


April/Mai 2012 dritte ICSI

Diesmal kam meine Blutung. Wir starten eine neue Stimulation. Drei Tabletten Clomifen täglich. Nach drei Tagen muss ich schon mit Cetrotide downregulieren. Und am Zyklustag 9 darf ich schon mit Ovitrell den Eisprung auslösen. Juhu…ein Follikel. Punktion verläuft auch gut. Mein Ei war schön und konnte befruchtet werden. Trotz KryoSperma bekomme ich zwei Tage nach der Punktion einen wunderschönen 4 Zeller in A Qualität zurück. Der Biologe ist begeistert und sagt, mit dieser guten Qualität habe ich sehr gute Chancen schwanger zu werden. Mein erster Transfer war toll. Alle haben sich so mit mir gefreut. Ich verlasse die Praxis und fühle mich schon schwanger.
 
Ich habe Leben in mir. Da kann mir lang jemand erzählen, man ist erst schwanger, wenn es im Blut nachweisbar ist. Nein…ich BIN schwanger. Und ich habe unser „Baby“ schon auf dem Monitor gesehen. Ich könnte die Welt umarmen.
 
Meine erste Warteschleife beginnt. Wie lange zwei Wochen sein können, war mir bis dato nicht bewusst. Ich war so ängstlich und habe ständig gefragt "Bist du noch da?". Ich habe laufend meinen Bauch gestreichelt. Es war ein Auf und Ab der Gefühle. Obwohl ich dem Kleinen gezeigt habe, wie schön es bei uns doch ist, wollte es nicht bleiben. Nach zwei Wochen die Ernüchterung. NICHT SCHWANGER! Wieder bricht die Welt zusammen, wieder fließen die Tränen. Ich habe nie in meinem Leben so viel geweint wie jetzt. Ich dachte immer, ich bin so cool. Tja…bin ich wohl nicht.

 

2. ICSI


März/April 2012 zweite ICSI

Meine Blutung bleibt aus. Zum ersten Mal in meinem nachpupertären Leben keine Blutung. Ich hatte immer pünktlich meine Tage. Zwar nie lange und heftig, aber immer pünktlich. Darum bin ich nie auf die Idee gekommen, dass bei mir etwas nicht stimmt. Also wieder in die Praxis, Blutabnahme und Ultraschall. Siehe da, beim Warten auf die Blutung sind tatsächlich ohne Stimulation 4 Eier gewachsen. Ein guter Anfang. Anhand der Blutwerte und der Größe der Eier haben wir geschätzt, dass ich ca. am 11 Zyklustag bin. Also stimulieren wir. Diesmal mit Clomifen. Abends zwei Tabletten. Nach zwei Tagen, wieder Blut und Ultraschall. Wir steigen um auf Menogon, d.h. wieder spritzen. Inzwischen haben wir schon ein richtiges Ritual. 20 Uhr…mein Mann zieht die Spritzen auf…ich kühle die Stelle mit einem Kühlpad…ich spritze und Schatz schüttelt sich dabei. Er mag Spritzen immer noch nicht. Die Eier entwickeln sich schleppend. Trotzdem versuchen wir eine Punktion. Ein Follikel könnte reif sein. Einer! Manche Frauen haben bei der Dosis, die ich mir verabreiche, 10 Follikel und mehr. Naja, ich nehme das was ich bekomme. Wir nehmen Urlaub und fahren gemeinsam in die KIWU-Praxis. Meine erste Punktion. Unter Vollnarkose wird mir mein Eierstock punktiert und ein Mini-Ei entnommen. Ich bin geplättet und schlafe fast den ganzen Tag. Am nächsten Tag gehe ich wieder arbeiten. Dummerweise habe ich die Einwilligung gegeben, dass man mir im Geschäft anrufen kann. Also ruft der Biologe im Geschäft an und sagt, mein Ei hat die Nacht nicht überstanden. Da es noch so klein war, wollte er es noch etwas nachreifen lassen doch leider ist es abgestorben. Es kam zu keiner Befruchtung. Ich breche zusammen. Ich kann kaum noch atmen. Ich muss da raus. Zum Glück habe ich meine Mädels, die mir den Rücken decken. Ich habe keine Ahnung wie ich diesen Tag überlebt habe.

 

Meine Situation?


Ich weiß immer noch nicht, wie ich mit meiner Situation umgehen soll. Ich empfinde sie als absoluten Fehler.
Ich…der Perfektionist…habe solche Probleme. Ich sage heute noch oft zu mir, dass ich genetischer Müll bin. Wenn die Natur gewollt hätte, dass ich mich vermehre, dann hätte ich Kinder. Ich wurde ausselektiert. Also bin ich es nicht wert, dass etwas von mir in einem Menschen weiterlebt. Ich habe nur eine Freundin eingeweiht. Und meine drei Mädels N., J. und S. aus dem Geschäft. Die drei sind mir täglich so nah, da könnte ich, auch wenn es mir anfangs lieber gewesen wäre, meine Gefühlsschwankungen nicht verheimlichen.
Außerdem brauche ich auch jemanden mit Erfindungsgeist. Ich muss schließlich bis zu dreimal wöchentlich in die Praxis. Ich kann ja nicht jedes Mal verschlafen. Da brauche ich schon andere Ausreden im Geschäft. Und Nebenwirkungen haben die Medikamente auch nicht gerade wenig. Ich fühle mich so schlecht. Mir ist schwindlig und ich bin ständig müde. Ich muss lügen. Das alles widerstrebt mir.
Aber ich kann nicht ehrlich sein. Ich möchte nicht, dass andere „darüber“ bescheid wissen. Ich bin noch nicht soweit, dass ich offen darüber sprechen kann. Ich kann´s ja selbst nicht einmal begreifen. Ich möchte nicht, dass auf mich gezeigt wird „da schau, die Hanni, bei der hat´s ja auch nie geklappt“. Ich möchte nicht, dass andere Menschen mir auf der Seele rumtrampeln mit irgendwelchen blöden Kommentaren, auch wenn manche davon bestimmt gut gemeint sind. Sollen doch lieber alle glauben, ich wollte nie Kinder. Denn ich möchte auch kein Mitleid. Ich führe kein Leben welches zu bemitleiden wäre. Mir geht’s gut, ich habe seit über 20 Jahren einen tollen Mann an meiner Seite. Mein Job macht mir Spaß. Wir sind finanziell gut aufgestellt. Double in…no kids. Ja genau…NO KIDS…und schon fließen sie wieder die verdammten scheiß Tränen.

 

1. ICSI


So…nun ging es um meinen Teil. Ich hatte zur Beruhigung meiner Eierstöcke seit Dezember Cyclo Progynova genommen. Wie „die Pille“ nur halt nicht mit verhütender Wirkung. Eigentlich ein Präparat für die Wechseljahre. Schreckliche Vorstellung, aber wenn´s hilft, esse ich auch Bleistifte. Ich habe meinen ersten Stimulationsplan erhalten und starte am 20. Februar mit gleich 4 Ampullen Menogon. Ich weiß noch wie ich im Schneidersitz auf dem Sofa saß und eine geeignete Stelle im Bauch für die erste Spritze gesucht habe. Man war das aufregend. Das ich mal ein richtiger Profi werden sollte, war mir hier noch nicht bewusst. Ich bin schließlich Steuerfachangestellte. Ich verbringe meinen Tag damit, Termine einzuhalten und strukturiert zu arbeiten. So habe ich mir auch meine ICSI vorgestellt. Ich spritze…die Spritzen lassen Eier wachsen…die Eier werden entnommen…befruchtet…eingesetzt… zwei Wochen warten….schwanger…

Tja, Hanni, dass das Leben anders läuft, muss man auch erst mal lernen.

Es kam ganz anders. 21 Spritzen, diverse Tabletten und drei Blutabnahmen und Ultraschalle später…Abbruch…keine brauchbaren Eier. Trotz so hoher Dosis nichts gewachsen. Da waren sie wieder, die Tränen und die Erkenntnis, dass Pläne dazu da sind, nicht eingehalten zu werden.

 

TESE-Tag


Februar 2012

TESE-Tag. Wir sprechen nicht viel bis wir in der Praxis sind. Ich kann nur ahnen, was in meinem Mann vor sich gegangen ist. Aber er hat es gemacht. Mir kam die Zeit ewig vor. Ich bin vermutlich durch die ganze Stadt gelaufen. Was ist, wenn alles umsonst ist? Wenn keine Spermien gefunden werden? Als ich in die Praxis zurück kam, hat Dr. B., der Urologe, schon nach mir gefragt. Juhu…genügend brauchbares „Material“ gefunden und auf Eis gelegt. Ich bin so glücklich. Diesmal fließen die Tränen vor Freude. Mein Mann wurde krankgeschrieben und hat tagelang skeptisch seine „Dinger“ betrachtet. Aber es ist alles gut verheilt. Für mich hätte er keinen größeren Liebesbeweis erbringen können.

 

Wir haben darüber gesprochen, ob wir weiter gemacht hätten, wenn keine Spermien da gewesen wären. Immerhin gibt es ja die Möglichkeit mit Fremdsperma eine ICSI zu machen. Aber wir waren uns gleich einig, dass wir an dieser Stelle abgebrochen hätten. Ich möchte ein Kind von meinem Mann…ich möchte in seine Augen sehen, wenn ich das Kleine betrachte….ich möchte sein Wesen darin wiedererkennen. Es sollte UNSER Kind werden. Wenn der liebe Gott gewollt hätte, dass wir keine Kinder bekommen, hätte er doch an dieser Stelle aufhören sollen, mit uns zu spielen.

 

TESE ?


Januar 2012

Wieder Termin in der KIWU-Praxis. Damit wir weitermachen können, schlägt Dr. H. eine TESE vor. Hierbei wird bei einer OP direkt an der Quelle nach Spermien gesucht. Mein Mann willigt ein. Ich weiß, wie viel Angst er vor Spritzen hat und nun lässt er sich freiwillig für uns die "Dinger" aufschneiden. Ich bin sooo stolz auf ihn.

Erstes Mal in der KIWU-Praxis


Dezember 2011

Wir fahren gemeinsam in die KIWU-Praxis. Dr. H. habe ich gleich ins Herz geschlossen. Ein Mann wie ich es brauche. Ehrlich und direkt. Nur was er sagt, gefällt mir nicht. Er spricht gleich von ICSI. Bei meinen Werten habe ich keine Zeit mehr. Vielleicht ein oder zwei Versuche dann ist es vorbei. Und mit den wenigen Fischen von meinem Mann brauchen wir es erst gar nicht mit IVF geschweige denn IUI versuchen. Also volles Programm. Wir sollen bei der Krankenkasse unsere drei Versuche beantragen und mein Mann soll nochmal ein Spermiogramm abgeben, damit wir von aktuellen Werten ausgehen können. Und wieder fließen Tränen. Kann das alles wahr sein? Ich plane nie etwas, aber dass wir ein kinderloses Leben vor uns haben, war nie eine Option. Ich wollte immer Mama sein. Zwar nicht gleich mit 20 aber Ende 30 war total ok für uns. Meine Mutter hat mich selbst erst mit 38 auf die Welt gebracht. Das war mir immer im Kopf. Bei ihr hat es auch geklappt, warum dann nicht bei mir?

Das Spermiogramm meines Mannes ist vernichtend. Keine Spermien mehr vorhanden. Zwei mal hintereinander. „Letztendlich ist nur eine testikuläre Spermienextraktion zur Einleitung einer Schwangerschaft möglich, ob Spermien nachgewiesen werden können ist unklar, aber nicht ausgeschlossen, zumal im Mai noch Spermien im Ejakulat nachgewiesen werden konnten.“ So…nun sind beide Seiten scheiße. Das Jahr geht mit vielen Tränen zu ende.

 

Routineuntersuchung



November 2011

Routineuntersuchung beim Frauenarzt. Ich habe 2008 mit der Pille aufgehört und bin immer noch nicht schwanger. Eigentlich dachte ich immer..naja..bei uns klappt es bestimmt gleich. Dann dachte ich..naja..bei uns geht’s halt n weng länger. Dann dachte ich…naja…dann halt nächsten Monat. Bis mein Frauenarzt endlich mal auf den Tisch gehauen hat und sagte, da stimmt was nicht. Wenn ich wirklich ein Kind möchte, darf ich nicht so rumträumen, bin ja auch nicht mehr die Jüngste.

Also lasse ich meine Hormone untersuchen…BOOOMMM!

Aus der Traum vom Kinderkriegen.

Mein Mann hatte schon vor einer Weile ein Spermiogramm machen lassen. Die Werte waren auch hier nicht so berauschend, aber der Urologe meinte, man kann damit auf normalem Wege schwanger werden, braucht vielleicht etwas länger. So, aber nun mit meinen Werten, können wir uns das abschminken. Mein AMH-Wert liegt bei <0,05. Bei 0,4 beginnen die Wechseljahre. Auch die anderen Werte sind schlecht.

Mein Frauenarzt machte nicht lange rum, sondern rief direkt für mich bei Dr. H. an und machte einen Termin zur Beratung aus. Ich habe Glück und kann schon am 01.12.2011 kommen. Mein Weg zur Kinderwunschbehandlung beginnt. Ich weiß noch, ich hatte an dem Abend einen Kochkurs mit einer Freundin. Was und wie ich hier gekocht habe geschah wie in Trance. An diesem Abend sind die ersten Tränen geflossen.